Es gab tatsächlich schon früher Päpste, die vor ihrem Tod abdankten. Einer blieb sogar nur knapp fünf Monate im Amt - hierzu muss man in der Geschichte allerdings weit zurückgehen.
Es handelt sich um Papst Coelestin V., der das Amt des Kirchenoberhauptes im 13. Jahrhundert innehatte. Der Benediktinermönch war am 5. Juli des Jahres 1294 gegen seinen Willen von Karl II. von Anjou zum Papst ernannt worden. Auf Grund der in der Kurie vorherrschenden Korruption dankte er frustriert am 13. Dezember 1294 wieder ab. Sein Nachfolger Bonifatius der VIII. hielt ihn anschließend bis zu seinem Tode am 19. Mai 1296 in Haft.
Coelestin (lat. »Der Himmlische«) hieß mit bürgerlichem Namen Pietro del Murrone. Er war vor seiner Zeit als Papst als Benediktiner tätig und gründete am Berg Murrone bei Sulmona verschiedene Einsiedlergemeinden, die streng nach den Regeln des Benediktinerordens lebten (die so genannten Zölestiner). Die Zölestiner waren zunächst eine blühende Kongregation, überlebten jedoch die Reformation nicht.