Lexikon
Brahms
Johannes, deutscher Komponist, Pianist und Dirigent, * 7. 5. 1833 Hamburg, † 3. 4. 1897 Wien; lebte überwiegend als freischaffender Künstler und wirkte vor allem in Hamburg und Wien, wo er 1863 die Singakademie übernahm und 1872–1875 die Gesellschaftskonzerte der Musikfreunde leitete; war mit R. Schumann, dessen Frau Clara und J. Joachim befreundet. Schumann leitete u. a. 1853 mit einem Artikel in der „Neuen Zeitschrift für Musik“ Brahms’ Karriere ein, während die Pianistin C. Schumann ihn ebenso wie der Geiger J. Joachim zu mehreren Werken inspirierte, diese uraufführte und regelmäßig interpretierte.
Kompositorisch stand Brahms in Opposition zu R. Wagner und der Neudeutschen Schule. Brahms’ Werke sind von einem intensiven Studium der Klassik und des Barock gekennzeichnet und stehen in einer spätromantischen Tonsprache. In ihnen verbinden sich eine lyrische Melodik und volkstümliche Elemente mit kontrapunktischer Technik und rhythmischer Vielfalt zu einem charakteristischen, von dunklen Klangfarben getragenen, warmen Stil. Den Schwerpunkt seines Œuvres bilden Vokalwerke wie die „Alt-Rhapsodie“ (1869), das „Deutsche Requiem“ (1868), die „Liebeslieder-Walzer“ (1869) und die „Zigeunerlieder“ (1888) sowie die Klaviermusik mit den „Variationen über ein Thema von Joseph Haydn“ (1874), den „Ungarischen Tänzen“ zu vier Händen (1868 und 1880) u. a. Seine Klaviertrios und -quartette, die Cello- und die Violinsonaten gehören zu den wichtigsten Kompositionen auf dem Gebiet der Kammermusik. Sein sinfonisches Schaffen ist von der Auseinandersetzung mit dem Vorbild Beethoven geprägt, u. a. 4 Sinfonien (1. Sinfonie c-Moll 1854–1876, 2. Sinfonie D-Dur 1877, 3. Sinfonie F-Dur 1883, 4. Sinfonie e-Moll 1884/85), ein Violinkonzert und die „Akademische Festouvertüre“.

Wissenschaft
Künstliche Debatten über Künstliche Intelligenz
Von Künstlicher Intelligenz (KI) kann man in den Medien seit den 1970er-Jahren lesen oder hören – zunächst natürlich auf Englisch: Artificial Intelligence (AI) hieß das Schlagwort, und es wird historisch interessierte Menschen amüsieren, wenn sie erfahren, dass damals auch der Ausdruck „information overload“ geprägt wurde,...

Wissenschaft
Geothermie hat Zukunft!
Ideen für klimaschonende Stromproduktion gibt es viele. Doch abgesehen von Wind- und Solarenergie scheint keine von ihnen wirklich großes Potenzial zu haben – vielleicht mit einer Ausnahme: Geothermie, also der Nutzung von Erdwärme. Dafür wird heißes Wasser aus dem Erdinneren an die Oberfläche gepumpt, um damit Dampfgeneratoren...