Lexikon
bulgarische Literatur
der Beginn der bulgarischen Literatur datiert auf das 9./10. Jahrhundert. Im Anschluss an die von den sog. Slawenaposteln Kyrillos u. Methodios aus dem Griechischen ins Altbulgarische übersetzten Texte für den gottesdienstl. Gebrauch entwickelte sich dank der Initiative des Zaren Simeon im „goldenen Zeitalter“ der bulgarischen Kultur ein Schrifttum mit religiöser u. weltlicher Thematik, das zur Keimzelle des literarischen Schaffens aller orthodoxen Slawen wurde. Apokryphen, Heiligenleben u. historische Werke entstanden.
Das erste gedruckte, in Anlehnung an die Umgangssprache verfasste bulgarische Buch erschien 1804. Die in den Dienst des nationalen Freiheitskampfs gestellte Literatur des späteren 19. Jahrhunderts stützte sich teils auf die Volksdichtung, teils auf russische Vorlagen. 1876 begann I. Wasow, der vielseitigste und wirkungsmächtigste Klassiker der Bulgaren, seine literarische Tätigkeit. Nach der Befreiung Bulgariens von der Türkenherrschaft kam es zu einer Verfeinerung von Sprache und Stil durch den Symbolismus.
Die realistische, vorwiegend überlieferungsgebundene Literatur des 20. Jahrhunderts gab ihrerseits mit starkem Heimatgefühl, aber auch mit Sozialkritik eindringliche Bilder aus dem Alltag des bulgarischen Landlebens, so bei Elin Pelin. Zwischen 1944 und 1989 stand die offizielle Literatur unter dem Zeichen des sozialistischen Realismus, seit den 1970er Jahren versuchten zahlreiche Autoren, diesen durch neu gestaltete Themen und experimentelle Stile aufzubrechen. Die bedeutendsten Romane dieser Zeit schrieb I. Petrov. Andere Werke erschienen nur unter Schwierigkeiten oder zensiert (B. Dimitrova, E. Stanev), die meisten gelangten erst nach 1989 zur Publikation (K. Pavlov, N. Kănčev). In den Werken ab den 1990er Jahren werden besonders die gesellschaftliche Verunsicherung und der kulturelle Umbruch aufgearbeitet, so u. a. beim Lyriker D. Damjanov oder dem Dramatiker S. Canev. Zur jüngsten Schriftstellergeneration zählen D. Enew (* 1960), G. Gospodinow (* 1968) und A. Popow (* 1966).
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