Lexikon
Radikạl
Chemie
Atom, Molekül oder Ion (Radikalion), das ein einzelnes ungepaartes Elektron (selten mehrere) aufweist. Darauf beruht die große Reaktionsfähigkeit bzw. die Kurzlebigkeit der Radikale.
Radikale entstehen durch Spaltung von Einfachbindungen mithilfe photochemischer oder thermischer Energiezufuhr. Ferner entstehen sie durch Reaktion mit anderen Radikalen oder durch Einzelelektronenübertragung (englisch single electron transfer).
Radikale spielen eine große Rolle bei vielen Additions- und Substitutionsreaktionen, insbesondere bei der Herstellung von Kunststoffen durch Polymerisation, außerdem bei der Autoxidation von Stoffen (z. B. Ranzigwerden der Fette). Besonders häufig treten sie in Flammen und anderen Verbrennungsvorgängen auf. Beim thermischen Cracken oder Chlorieren kommen sie als Zwischenstufen vor. Radikale sind auch an der Reaktion beteiligt, die in der Stratosphäre zum Abbau von Ozon führt.
Im Stoffwechsel der Lebewesen sind Radikale (man spricht hier von freien Radikalen) sind Radikale als Zwischenprodukte nahezu allgegenwärtig. Vor allem freie Sauerstoffradikale sind an Alterungsprozessen lebender Zellen beteiligt. Sie können genetische Defekte hervorrufen, die zu Krebs und erblichen Schäden führen können. Radikale sind auch für die biologischen Strahlenschäden verantwortlich. Derartige freie Radikale versucht man mit sogenannten Antioxidanzien (Radikalfängern) zu bekämpfen. In der Haut übernehmen Melanine diese Aufgabe. Weitere wichtige Radikalfänger im lebenden Organismus sind die Vitamine A, C und E.
Wissenschaft
Kernkraft: zu teuer und zu langsam?
Es gibt viele schlechte Argumente gegen Kernkraft: So sei der radioaktive Abfall ein großes Problem – obwohl tatsächlich nur sehr geringe Mengen davon anfallen und das meiste davon nur schwach radioaktiv ist. Außerdem sei die Strahlung eine unsichtbare und damit unberechenbare Gefahr – obwohl sie deutlich einfacher messbar ist...
Wissenschaft
Start-ups: Heiß auf Kernfusion
Kernfusion ist ein heißes Thema, sowohl im wörtlichen Sinne als auch in der Wirtschaft: 4,8 Milliarden US-Dollar wurden bislang in Kernfusions-Start-ups investiert. Davon 2,8 Milliarden allein im vergangenen Jahr. Zwar scheinen diese Zahlen fast lächerlich im Vergleich zu den vielen Milliarden US-Dollar mit denen große...
Mehr Artikel zu diesem Thema
Weitere Lexikon Artikel
Weitere Artikel aus der Wissensbibliothek
Weitere Artikel aus dem Wahrig Synonymwörterbuch
Weitere Artikel aus dem Wahrig Fremdwörterlexikon
Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch
Weitere Artikel auf wissenschaft.de
Wir sind, wie wir sprechen
Was ist dran am Verdauungsschnaps?
Sieg über Rheuma in Reichweite
Vor dem Ernstfall
Die weiße Welt
Hölzerne Riesen