Lexikon
Stil
[
der; lateinisch stilus, „Schreibgriffel“
]schon bei den antiken Rhetorikern Bezeichnung für Schreibweise, im weiteren Sinne die Art und Weise, in der eine Tätigkeit ausgeführt wird (z. B. Schwimmstil, Denkstil, Lebensstil); im engeren Sinne Sammelbegriff für alles, was die Art und Weise einer Aussage ausmacht (im Gegensatz zu ihrem objektiven Inhalt), die jeweilige Behandlung der Träger der Aussage. Der Stil jeder Aussage richtet sich einerseits nach Inhalt, Zweck und Mitteln (Materialstil), indem diese die unbegrenzten Möglichkeiten der Aussageweise auf ein bestimmtes Gebiet einengen; so verlangt z. B. ein Kupferstich eine andere Arbeitsweise als ein Ölbild, ein Gefühl eine andere Darstellungsart als eine politische Tendenz. Andererseits und in erster Linie spiegelt der Stil die Persönlichkeit des Aussagenden wider (Individualstil, Stil im engsten Sinn). Der Stil ist also der sinnliche Ausdruck sowohl der inneren Struktur des Dargestellten als auch der Individualität des Darstellenden.
Während in einer gewöhnlichen Aussage der Stil hinter dem Ausgesagten zurücktritt oder nur zu dessen Verdeutlichung dient, ist bei einer künstlerischen Aussage der Stil selbst ein Teil der Aussage; er wird bewusst entwickelt und der jeweils gewählten äußeren Form (Gattung) eingeordnet. Ein Stil, der ganz vom Stoff bestimmt ist und nicht die Eigentümlichkeit des Verfassers widerspiegelt, wird zur Nachahmung der Natur; ein Stil, in dem die Eigentümlichkeit des Verfassers die innere Notwendigkeit des Stoffs unterdrückt, wird zur Manier. Der Wert eines Kunstwerks hängt weitgehend von einem harmonischen Verhältnis zwischen Objektivität und Subjektivität und von der Einheit aller aufeinander abgestimmten Stilzüge ab.
Der individuelle Stil eines Künstlers ändert sich vielfach im Laufe seines Lebens (Frühstil, Altersstil) und zeigt zahlreiche Einflüsse großer Vorgänger sowie zeitgenössische Besonderheiten. Allgemeine Stilmerkmale in den Schöpfungen eines Volks oder einer Epoche nennt man National- bzw. Zeitstil.
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