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Zweig

Arnold, deutscher Schriftsteller, * 10. 11. 1887 Glogau,  26. 11. 1968 Ostberlin; emigrierte 1933 und lebte bis 1948 in Palästina. 19501953 war er Präsident der Deutschen Akademie der Künste in Ostberlin. Der psychologisch-impressionistische Erzähler wurde durch das Erlebnis des 1. Weltkriegs zum antimilitaristischen Zeitkritiker. Er schrieb sensible „Novellen um Claudia“ 1912, den Kriegsroman „Der Streit um den Sergeanten Grischa“ 1927, das Kernstück eines 6-bändigen Zyklus „Der große Krieg der weißen Männer“; ferner: „Das Beil von Wandsbek“ 1947; auch Dramen („Soldatenspiele“ 1956) und Essays.
Zweig, Arnold
Arnold Zweig
  • Erscheinungsjahr: 1927
  • Veröffentlicht: Deutsches Reich
  • Verfasser: Zweig, Arnold
  • Deutscher Titel: Der Streit um den Sergeanten Grischa
  • Genre: Roman
Beträchtliches Aufsehen erregt der bei Kiepenheuer in Potsdam und Berlin erschienene antimilitaristische Roman »Der Streit um den Sergeanten Grischa« von Arnold Zweig (* 1887,  1968), der zuvor in Fortsetzungen in der »Frankfurter Zeitung« abgedruckt worden ist. Anders als in den Antikriegsromanen etwa von Ludwig Renn (»Krieg«) oder Erich Maria Remarque (»Im Westen nichts Neues«) werden hier keine Materialschlachten dargestellt, sondern Zweig unternimmt den Versuch, anhand eines juristischen Falls und der Kompetenzstreitigkeiten von Verwaltungsstellen der Heeresleitung den preußisch-deutschen Militarismus als ein System der Gewalt und Unterdrückung und den Krieg als ein Produkt der imperialistischen Gesellschaft zu entlarven. Der russische Sergeant Grischa flieht 1917 aus deutscher Kriegsgefangenschaft. Während der Flucht lernt er die Partisanin Babka kennen, die ihm den Ausweis des verstorbenen Überläufers Bjuschew gibt. Als Grischa von den Deutschen gefasst wird und den Ausweis vorzeigt, wird er nach einem entsprechenden Befehl, von dem er nichts weiß als russischer Überläufer zum Tode verurteilt. In dieser Situation nennt er seinen wahren Namen. Nun entbrennt der Streit zwischen dem kommandierenden General Schieffenzahn (in dem unschwer Erich Ludendorff zu erkennen ist) und einigen Offizieren, die das Urteil überprüft haben wollen. Schieffenzahn setzt seinen Willen durch: Das Urteil wird vollstreckt, obwohl sich Grischas Angaben über seine Identität als wahr herausgestellt haben. »Der Streit um den Sergeanten Grischa« ist der erste Roman von Zweigs groß angelegtem Zyklus »Der Krieg der weißen Männer«. Dieser umfasst die Bände »Die Zeit ist reif« (1957), »Junge Frau von 1914« (1931), »Erziehung vor Verdun« (1935), »Der Streit um den Sergeanten Grischa«, »Feuerpause« (1954), »Einsetzung eines Königs« (1937). »Der Streit um den Sergeanten Grischa« wird 1930 verfilmt.
  • Erscheinungsjahr: 1947
  • Veröffentlicht: Deutschland
  • Verfasser: Zweig, Arnold
  • Deutscher Titel: Das Beil von Wandsbek
  • Genre: Roman
Der psychologische Realist Arnold Zweig (* 1887,  1968), 1950 bis 1953 Präsident der Deutschen Akademie der Künste Berlin (Ost), 1957 Nachfolger Bertolt Brechts als Präsident des deutschen PEN-Zentrums Ost und West, erzählt in dem antifaschistischen Roman »Das Beil von Wandsbek«, erschienen im Neuen Verlag in Stockholm, die Geschichte des Wandsbeker Schlächtermeisters Albert Teetjen, der 1937 für 2000 Mark den erkrankten Hamburger Henker vertritt und vier zum Tod verurteilte kommunistische Widerstandskämpfer mit dem Beil hinrichtet. Als bekannt wird, dass Teetjen (maskiert) den Nazi-Henker gespielt hat, wird sein Geschäft boykottiert, das er schließlich ganz aufgeben muss. Seine Frau erhängt sich, er selbst jagt sich eine Kugel durch den Kopf.
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