Dichtung und Wahrheit
Der große Schriftsteller und Gourmet Alexandre Dumas liefert in seinem 1872 postum erschienen "Grand Dictionnaire de cuisine" den "Beweis, dass ein guter Wein direkt ins Himmelreich führen kann".
Dumas berichtet in seinem Wörterbuch der Kochkünste von einem Weinliebhaber, dem von seinem Beichtvater Trunksucht vorgeworfen wird. So hätte er keine Aussicht, jemals sein Seelenheil zu erreichen, versucht ihm der Priester klarzumachen. Wider Erwarten zeigt sich der Beschuldigte keinesfalls als reuiger Sünder, sondern preist im Gegenteil die Vorzüge des Weinkonsums: "Mein Vater, guter Wein gibt gutes Blut, gutes Blut hebt die Stimmung, gute Stimmung führt zu guten Gedanken, gute Gedanken führen zu guten Werken, und gute Werke führen die Menschen in den Himmel. Also muss der Wein mich ins Himmelreich führen." - "Amen", erwidert daraufhin der völlig verblüffte Pfarrer.
Ob Weintrinker tatsächlich die "besseren Menschen" sind, bleibt fraglich. Mehrfach belegt ist allerdings die positive Wirkung des Rebensaftes auf den menschlichen Organismus - vor allem, wenn es um den Genuss von Rotwein geht. Maßvoller Weinkonsum entspannt nicht nur, er beugt auch Krankheiten vor und kann die Lebenserwartung verlängern. Allein in den letzten 20 Jahren wurden mehr als 70.000 wissenschaftliche Arbeiten zum Thema Wein und Gesundheit veröffentlicht. Tatsache ist: Bei einer ausgewogenen Ernährung wirken ein bis zwei Gläser Wein täglich positiv auf viele Organe und Körpervorgänge. Konkret gibt die Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) folgende Empfehlung: Maßvoller Genuss bedeutet für Männer max. ein Viertel Liter, für Frauen max. ein Achtel Liter Wein pro Tag.