Bei Outdoor-Wassersystemen liegen der praktische Nutzen und die romantische Idee einer seicht dahin plätschernden Outdoor-Wasseranlage ganz nah beieinander. Dennoch gibt es Unterschiede: Während die praktischen Systeme meist der Gartenbewässerung dienen und auch so konzipiert sein sollten, dass nicht nur eine Gießkanne zu befüllen ist, sondern auch ein Gartenschlauch angeschlossen werden kann, werden die romantischen Wasser-Ideen in erster Linie durch Bachläufe und Teiche in die Realität umgesetzt. Beide sollen in diesem Ratgeber kurz beleuchtet werden.
Brunnenwasser, Regenwasser oder Hausanschluss?
Wer noch zu Beginn des Unternehmens „Wasser im Garten“ steht, der sieht sich meist mit der Frage konfrontiert, welches Wasser im Garten genutzt werden soll. Zur Auswahl steht dabei Brunnenwasser, Regenwasser oder das Wasser, was aus dem Hausanschluss gezapft werden kann. Das müssen Sie vor Ihrer Entscheidung berücksichtigen und wissen:
- Beim Anlegen eines Brunnens wird ein Metallrohr bis zum Grundwasserspiegel in den Boden gerammt. Eine Alternative ist der Schachtbrunnen, der ein wenig an ein Wasserloch von früher. Variante 3 ist das Anlegen eines Bohrbrunnens, der sehr weit in die Tiefen des Grundwassers reicht und damit auch ein qualitativ sehr hochwertiges Wasser an die Oberfläche fördert. Unabhängig von der Brunnenvariante, muss eins im Vorfeld beachtet werden: Das Umweltamt und die Wasserbehörde müssen informiert werden und ggf. auch dem Brunnenbau zustimmen.
- Eine Alternative zum Brunnen ist die Nutzung von Regenwasser. Der erste Gedanke fällt dabei auf die klassische Regentonne. Mit dem dort gesammelten Wasser kann der Garten via Gießkanne gewässert werden. Seit der Novellierung des Wasserhaushaltsgesetzes ist es indes ohnehin sinnvoll, das Regenwasser aktiv zu nutzen, denn es gilt: „Seither darf Regenwasser vom Grundsatz her nicht mehr mit Schmutzwasser vermischt werden. Priorität hat die ortsnahe Bewirtschaftung des Niederschlages. Insofern ändert Regenwasser seine Richtung. Anstatt über Gullys in den Kanal wird es zukünftig auf den Grundstücken bereits per Sickerpflaster oder Sickermulde dem natürlichen Wasserkreislauf direkt zugeführt, über Gründächer verdunstet oder in Zisternen als Rohstoff gesammelt und genutzt werden.“ (Quelle: baulinks.de)
- Variante 3 ist die Nutzung des Wassers aus dem Hausanschluss. Wenn ein Wasserhahn nach außen geht, ist diese Option noch vergleichsweise simpel zu realisieren. Ansonsten ist der Gartenschlauch, der quer durch Küche und Wohnzimmer verlegt wird, nicht die optimalste Lösung.
Die Designfrage im Garten
Gehen wir nun davon aus, dass Brunnen- oder Regenwasser möglichst schick „verpackt“ im Garten zur Verfügung stehen soll, braucht es einen Wasserhahn, der auch für den Outdoor-Bereich gefertigt wurde. Da sich kaum jemand einen schnöden Wasserhahn mitten im Garten montiert, gibt es mittlerweile wahre Designer-Stücke, die zu jedem Gartenstil passen (vgl. kull-design.com).
Die moderne Gestaltung | Edelstahl-Wasserhähne, die an der Hausmauer angebracht werden, und das Wasser direkt in einen Steintrog leiten, eignen sich besonders für Gartenanlagen, in denen ohnehin die Elemente Edelstahl und Stein vorkommen. Besonders modern ist heute die Kombination aus einem schlichten Wasserrohr und einem mächtig wirkenden Brunnenbecken. Dieser Stilmix wirkt edel und dennoch dem Gartenambiente angemessen. Eine andere, sehr moderne Alternative ist die Wasserfall-Schütte, bei der eine schiefe Edelstahl-Ebene so in Stein gegossen wird, dass das Wasser dort auf sehr schicke Weise abfließen kann und sich in einen Wasserschacht ergießt.
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Die thematische Gestaltung | Wer ohnehin einem ganz eigenen Stil bei der Gartengestaltung folgt, dem sei gesagt: Zu einem Garten im Toskana-Stil eignen sich rustikale anmutende und geschmiedete Wasserhähne, die das Wasser in einen Steintrog ergießen. Auch ein kleiner Brunnen kann so zum optischen Mittelpunkt im Toskana-Garten werden. Im japanischen Garten kann durchaus auch ein rustikaler Hahn passen, auch stark verschnörkelte oder gar rot gefärbte Modelle können hier als nützliches und optisches Highlight eingesetzt werden.
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Natürliche Wasserläufe im Garten
Weniger nutzenorientiert, aber dennoch ein attraktives Highlight vieler Gärten ist ein Wasserlauf, der aus einem Teich entspringt oder sich auf einer Steinanordnung von oben herab schlängelt. Wichtig ist: Der Wasserlauf muss im Vorfeld durchdacht und wohl geplant sein. Falls bereits ein durchgängiger Stil im Garten erkennbar ist, muss sich dieser auch bei der Anlage des Wasserlaufes fortzeichnen. Grundsätzlich gilt: In einen Steingarten im toskanischen Stil darf kein japanisch anmutender Wasserlauf integriert werden.
Grundsätzlich haben Gartenfreunde auch hier die Möglichkeit, das Schöne mit dem Nützlichen zu verbinden. Natürlich kann sich am einen Ende des Bachlaufes ein Mini-Teich befinden – und am anderen Ende mündet der Bachlauf dann in ein Wasserbecken, aus dem auch mit der Gießkanne Wasser geschöpft werden kann. Der Kreativität der Gartenfreunde sind an dieser Stelle keine Grenzen gesetzt, vielmehr sind immer häufiger neue Ideen zu beobachten wie etwa das Anlegen von Hoch-Teichen, die nicht nur pfiffiger wirken als ein normaler Teich, sondern auch mehr Sicherheit bieten, wenn kleine Kinder im Garten sind. Ist genug Platz im Garten, kann auch ein Schwimmteich angelegt werden, der auf ganz natürliche Weise eine Wellness-Oase im Garten kreiert.