Zwischen Kunst und Management
Aufgaben und Tätigkeiten
Ob Kino oder Fernsehen, die Arbeit des Regisseurs beginnt in aller Regel schon bei Vorlage der ersten Drehbuchfassung für einen Film, ein Fernsehspiel, eine Fernsehserie oder eine Auftragsproduktion. Er bespricht dieses Drehbuch ausführlich mit dem Drehbuchautor, gibt Anregungen und äußert Änderungswünsche. Er entscheidet mit dem Produzenten über Schauspieler, Bühnen- und Kostümbildner, Musik und Schnitt sowie über den Kameramann. Regisseur ist ein ausgeprägt künstlerischer Beruf, der aber auch sehr viel Managementtalent erfordert. Die Interessensgebiete des Regisseurs können nicht breitgefächert genug sein.
Arbeitsfelder und Arbeitsmarktchancen
Regisseure arbeiten im Theater oder in Film- und Fernsehproduktionen. Vor allem die jungen Regisseure arbeiten freiberuflich. 85 bis 87 Prozent aller Regieabsolventen leben von dem, was sie gelernt haben. Die Aussichten sind also gar nicht so schlecht.
Weiterbildungsmöglichkeiten
In der Regel ist es bis zur Tätigkeit als Regisseur ein weiter Weg. Spezialisieren können sich Regisseure auf einzelne Genres (z.B. Spiel- oder Kurzfilm bzw. Theater). Weiterbildungen gibt es beispielsweise auf dem AnimationCampus der Bayerischen Akademie für Fernsehen. Der Kurs "Effects and Animation" zeigt anspruchsvolle Möglichkeiten digitaler Technik auf.
Ähnliche Berufsbilder und Synonyme
Der Dramaturg, der Drehbuchautor oder der Produktionsleiter sind Berufe, die eng mit dem Regisseur verwandt sind.
Voraussetzungen und Fähigkeiten
Visuelle Vorstellungskraft, hohe sprachliche Gewandtheit und kritisches Urteilsvermögen sind neben Fremdsprachenkenntnissen, Führungsqualitäten und Kontaktfreudigkeit wichtige persönliche Eigenschaften. Da die Ausbildung meist an einer Berufsakademie oder Hochschule erfolgt, ist auch das Abitur Voraussetzung.
Ausbildung
Wie bei allen kreativ-gestalterischen Berufen gibt es jedoch keine geregelte Ausbildung, die beruflichen Erfolg garantiert. Sein Handwerk lernt der Regisseur an den in Deutschland oder im Ausland existierenden Hochschulen und durch learning-by-doing. Ein Studium der Geisteswissenschaften ist vor dem Besuch einer Filmhochschule ebenso nützlich wie Berufspraktika. Das Studium dauert acht Semester und schließt mit einer Diplomprüfung ab. Bereits während des Studiums entstehen in Kooperation mit Kommilitonen anderer Bereiche erste Projekte. Nach Abschluss seiner Ausbildung wird der Regisseur seine berufliche Karriere sehr oft als Regieassistent bei erfahrenen und erfolgreichen Regisseuren beginnen. Die Arbeit als Regieassistent kann aber auch bereits vor Beginn des Studiums erfolgen.