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Sicherheit für wenig Geld: Tipps zum Einbruchschutz

In Zeiten von intelligenten Wohnungen, auch Smarthomes genannt, sind ferngesteuerte Alarmanlagen, Videoüberwachungssysteme und Infrarot-Lichtschranken an der Tagesordnung. Um sich vor Einbrüchen zu schützen, müssen Verbraucher richtig viel Geld in die Hand nehmen – dieser Eindruck drängt sich zumindest auf. Doch Sicherheit in den eigenen 4 Wänden muss nicht teuer sein. Dieser Beitrag gibt Tipps zum Einbruchschutz für wenig Geld, die sich weitgehend auch auf Gewerbeimmobilien anwenden lassen.

Brechstangen oder Schraubenzieher reichen in den meisten Fällen völlig aus, um in unzureichend gesicherte Gebäude einzudringen.

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Tipp 1: Abschließen bei Abwesenheit

Es klingt so einfach und gehört zu den häufigsten Gründen, warum ein Einbrecher es bis in eine Immobilie schafft: Die Türen sind nicht abgeschlossen oder Fenster stehen auf Kipp. Ein gekipptes Fenster ist ein offenes Fenster! Die Grundregel zum Thema Sicherheit und Einbruchschutz ist ganz simpel. Wer das Haus, den Laden, das Büro oder die Mietwohnung verlässt, schließt grundsätzlich die Eingangstür ab und zwar nachdem sämtliche Fenster, Terrassen- sowie Balkontüren geschlossen wurden.

Tipp 2: Splitterschutzfolie anbringen

Für wenig Geld zu haben sind Splitterschutzfolien. Sie geben Glasflächen zusätzlichen Halt und erhöhen die Widerstandskraft gegen Druck, Stoß und Schlag. Splitterschutzfolien für Fenster und Türen lassen sich unkompliziert anbringen und erhöhen den Sicherheitsfaktor deutlich. Es gibt die Folien auch in Form von Sichtschutz- und Hitzeschutzfolien, so dass sie gleichzeitig mehrere Funktionen erfüllen können.

Splitterschutzfolien erhöhen die Widerstandfähigkeit von Glasflächen gegen Druck, Stoß und Schlag.

 pixabay.com, cocoparisienne (CCO Public Domain)

Tipp 3: Schlüssel niemals draußen verstecken

Fast jeder tut es und fast jeder weiß es: Einen Schlüssel draußen zu verstecken ist purer Leichtsinn. Einbrecher finden jedes Versteck und spazieren ungehindert in Wohnung, Büro oder Geschäft. Sicherer ist es, den Schlüssel beim Nachbarn oder in einem anderen verschlossenen Raum außerhalb der Immobilie zu deponieren. Falls der Schlüssel verlorengeht, dann sollte der Schließzylinder umgehend ausgetauscht werden.

Tipp 4: Keine öffentlichen Hinweise auf die Abwesenheit geben

Viele posten auf Facebook, Instagram oder Twitter Bilder aus dem Urlaub oder informieren per Anrufbeantworter-Ansage, dass sie sich im Urlaub befinden. Das ist keine gute Idee, denn so ist öffentlich bekannt, dass die Wohnung aktuell unbewohnt ist, was einer Einladung für Einbrecher gleichkommt. Die sichere Alternative ist eine funktionierende Nachbarschaft. Wer in einer guten Nachbarschaft lebt, in der die Menschen aufeinander achten und sich kümmern, wenn etwas Ungewöhnliches vor sich geht, lebt sicherer.

Tipp 5: Anwesenheit simulieren

Belebte Immobilien werden wesentlich seltener Ziel von Einbrüchen, als unbewohnte Immobilien. Im Handel sind TV-Simulatoren zu haben. Sie produzieren Lichteffekte, die einem laufenden Fernseher gleichen. Damit scheint eine Wohnung von außen betrachtet bewohnt zu sein. Für Gewerbeimmobilien und Privatimmobilien eignen sich alternativ Zeitschaltuhren, die eine Lampe ein- und ausschalten können oder die elektrische Jalousien nach einem Zeitplan bedienen. Am besten sind Zeitschaltuhren geeignet, die für jeden einzelnen Tag unterschiedliche Zeitvorgaben zulassen, denn so ist von draußen kein festes Muster erkennbar.

Tipp 6: Mechanischen Einbruchschutz installieren

Es müssen nicht immer teure Alarm- und Überwachungsanlagen sein. Auch ein Querriegel ist eine ausgesprochen wirksame Methode, Einbrecher abzuhalten. Diese auch als Panzerriegel bezeichneten Schlösser sind für die Wohnungs- oder Haustür geeignet. Ideal sind sie im oberen und im unteren Drittel der Tür angebracht. Der Sicherungseffekt greift gleich zweifach, denn der Riegel verläuft über das Türblatt und schützt damit die linke und die rechte Seite (Bandseite und Schlossseite). Ein Panzerriegel wird mit einem Schlüssel bedient und fährt beim Umschließen links und rechts einen Riegel aus, der jeweils in einem separaten Schließkasten landet. Allerdings muss das Produkt eine gute Qualität haben. Am besten informieren sich Verbraucher bei Stiftung Warentest zu den aktuellen Modellen.

Test Türsicherungen: 9 von 15 mangelhaft - Tipps zum Einbruchschutz (Quelle: Stiftung Warentest)

Tipp 7: Do-it-yourself Türsicherung

Falls der Geldbeutel zu schmal für einen Panzerriegel aus dem Fachgeschäft ist, ist eine Türsicherung der Marke Eigenbau ebenfalls eine Alternative, jedenfalls dann, wenn sie gut gemacht ist. Das Prinzip ähnelt dem des Panzerriegels: Links und rechts der Tür wird ein U-Profil im Mauerwerk montiert. Durch die beiden Profile lässt sich ein passender Metallriegel schieben. Dieser wird manuell vorgelegt und entfernt. Wichtig ist, dass die DIY-Sicherung fest im Mauerwerk verankert ist und aus stabilem Metall oder sehr massivem Holz besteht. Ansonsten hält sie Aufhebelversuchen mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht stand.

Tipp 8: Fenstergriffe mit Schloss montieren

Für nach innen öffnende Fenster eignen sich abschließbare Griffe als Einbruchsschutz. Sie dienen zwar primär dazu, Kinder vom Öffnen der Fenster abzuhalten, doch gegen bestimmte Einbruchstechniken sind sie ebenfalls eine adäquate Maßnahme. Die Fenstergriffe sind so hergestellt, dass sie auf jedes Fenster universell passen. Ein Vierkantstift rastet in die dafür vorgesehene Buchse im Fenster ein und ist sofort einsetzbar. Die Montage ist einfach, der Schutzfaktor hoch.

Inzwischen gibt es Fenstergriffe mit Alarm. Dieser schlägt an, sobald ein Aufhebelversuch unternommen wird. Gute Fensteralarme melden sich mit einem durchdringenden Ton von mindestens 100 dBA.

Tipp 9: Beratung vor Ort nutzen

Die Einbruchzahlen beliefen sich im Jahr 2016 auf 160.000. Damit sind nur die Wohnungseinbrüche erfasst. Einbrüche in Gewerbeimmobilien sind hier noch nicht berücksichtigt. Besorgte Menschen können sich kostenfrei bei der nächsten zuständigen Polizeidienststelle beraten lassen. Mit dieser Suchmaschine ist sie zu finden.

Die Polizei bietet Einbruchschutzberatungen, an die in speziellen Präventionsstellen, am Telefon oder am Wohnobjekt durchgeführt werden.

pixabay.com © Alexas_Fotos (CCO Public Domain)

Tipp 10: Öffentliche Zuschüsse in Anspruch nehmen

Der Staat fördert Maßnahmen, die zum Einbruchschutz ergriffen werden. Das betrifft aktuell allerdings nur Privatpersonen. Firmen profitieren leider nicht von den Zuschüssen und zinsgünstigen Darlehen, die extra für Einbruchssicherungsmaßnahmen ausgereicht werden. Die Kfw hat die wichtigsten Informationen zu Fördermitteln für Einbruchschutz online zusammengestellt. Zuschüsse und Kredite gibt es für

  • einbruchhemmende Haus- und Wohnungstüren
  • einbruchhemmende Fenster und Glastüren
  • Alarmanlagen
  • Beleuchtung
  • Überwachungsanlagen (z. B. Videoüberwachung)

Einbruchschutz beginnt im Kopf

Verbraucher schützen sich am besten, wenn sie im Alltag aufmerksam sind und grobe Sicherheitsfehler vermeiden. Scheinbar simple Maßnahmen haben große Wirkung: Türen und Fenster schließen und Schlüssel nicht draußen deponieren sind kostenlos und doch sehr effektiv. Natürlich lässt sich die Immobilie oder Wohnung auch mit technischen Maßnahmen zusätzlich schützen. Wer das Geld dazu hat, sollte sich jedoch im Vorfeld eine neutrale, herstellerunabhängige Beratung gönnen. Der Kontakt zur zuständigen Polizeidienststelle ist anzuraten. Die Polizisten kommen auch ins Haus und sprechen individuelle Empfehlungen aus – gratis und garantiert vertrauenswürdig.

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