Sicher wissen Sie, dass Truthahn zum amerikanischen Thanksgiving ein Muss ist. Aber kennen Sie schon das neueste Trendrezept? In diesem Jahr wird der große Vogel wie eine Gurke eingelegt, damit er schön saftig bleibt. Als "pickled turkey" übernachtet der Puter in einem Topf mit Salzwasser, Thymian, Rosmarin, Majoran, Pfeffer, Zwiebeln, Möhren, Butter und Brühe.
Im November haben amerikanische Hausfrauen und Hausmänner Hochsaison. Schon Tage vor dem großen Fest wird geschmort, gebacken und gebraten. Und schließlich wird geschlemmt, dass sich die Tische biegen. Zum Truthahn gehören Kürbis, Mais, Preiselbeeren und was Küche und Keller sonst noch alles hergeben.
Das große Schmausen hat eine lange Tradition: Thanksgiving erinnert an das erste Erntedankfest der Pilgerväter im Jahr 1621. Diese waren wegen religiöser Verfolgung mit der legendären Mayflower aus Europa geflohen. Rund die Hälfte der Pilger überlebte den ersten harten Winter nicht. Doch im zweiten Jahr waren die Vorratskammern gefüllt.
Rettender Engel war ein englisch sprechender Indianer namens Squanto. Er zeigte den Städtern das Jagen, Fischen und Fallenstellen. Außerdem lehrte er die Einwanderer, welche Gemüsesorten und Früchte genießbar waren. Er brachte ihnen bei, Heilkräuter von giftigen Pflanzen zu unterscheiden, indianischen Mais anzubauen und den Sirup aus den Ahornbäumen zu zapfen.
Nach europäischer Tradition dankten die Pilger Mutter Natur für die reichen Gaben und luden dazu auch den Häuptling des Nachbarstammes ein. Die weißen Einwanderer erschraken nicht schlecht, als dieser mit 90 Gästen auftauchte. Die Indianer wollten nämlich ihr eigenes Herbstfest feiern - den Grünen Maistanz, ein Reinigungsritual.
Dazu hatten sie Proviant mitgebracht: fünf ganze Rehe. So schlemmten und feierten 140 Menschen drei Tage lang. Und sorgten dafür, dass dieses Fest ein unvergessliches Ereignis in der Geschichte der Vereinigten Staaten blieb.