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Themenspezial Massivholzmöbel
Begrifflichkeiten. Massivholz vs. teilmassive Möbel, Furniere und Holzwerkstoffe
Massivholzmöbel werden auch als Vollholzmöbel bezeichnet – und sind durch und durch aus echtem Holz. Das Pendant – teilmassive Möbel – ist eine Kombination aus massivem Holz, das mit einem Furnier in Holzoptik oder Holzwerkstoffen ergänzt wird. Unter Furnieren versteht man in der Möbelbranche hauchdünne Holzplättchen, die vom Stamm geschält werden und anschließend auf das Möbelstück aufgebracht werden.
Holzwerkstoffe werden ebenfalls aus Holz bzw. aus einzelnen Bestandteilen von Holz gewonnen. Holzfaserstoffe beispielsweise entstehen aus einer Mischung aus Rapsstroh und Holzfasern und können mit Klebstoffen verbunden werden. Jede Holzart – egal ob massiv oder teilmassiv – hat seine Vor- und Nachteile, seine Fans und seine Kritiker. In diesem Themenspezial soll es um die massivste Form der Holzmöbel gehen – um Massivholzmöbel, die einige Besonderheiten mitbringen.
Massivholzmöbel. Aus diesen Gehölzarten werden sie gefertigt
Die genaue Regelung, was ein Massivholzmöbelstück ist, ist in der DIN 68871 festgelegt. Darin steht, dass Vollholzmöbel nur deswegen diesen Namen tragen dürfen, weil sie durch und durch aus Holz sind. Bei Schränken, Kommoden und anderen kastenförmigen Möbeln gibt es die „Ausnahme“, dass die Böden der Schubläden, die Rückwände des Schrankes und die Zargen der Schubladen nicht aus demselben Holz stammen müssen. Mehr Ausnahmen gibt es nicht.
Aus welchem Baum später ein Massivholzmöbelstück wird, ist abhängig vom gewünschten Möbelstück. Mit Blick auf die spätere Nutzung und auch die Stabilität, die das Möbelstück in diesem Zusammenhang tagtäglich unter Beweis stellen muss, gibt es diverse Ansprüche an das Holz. Struktur, Gewicht, Härte und Festigkeit müssen so sein, dass es zur späteren Nutzung passt. Vor diesem Hintergrund beschränkt sich die Produktion von Massivholzmöbeln vor allem auf diese Holzarten: Nussbaum, Lärche, Linde, Kirschbaum, Kiefer, Fichte, Esche, Erle, Eiche, Eibe, Buche und Ahorn.
Die Hölzer werden auf drei unterschiedlichen Wegen zum Massivholzmöbelstück
- durch die Parkettverleimung. Bei dieser Produktionsform werden kurze Holzlamellen unter Einsatz einer Keilzinkung und Leim zu einer Platte verbunden. Die Optik, die durch dieses Verleim-Prinzip entsteht, erinnert an einen Parkettboden, wodurch das Verfahren auch seinen Namen bekam. Diese Produktionsform ist nicht nur besonders stabil und langlebig, sondern auch günstiger als andere Formen der Massivholzherstellung. Der Verschnitt ist gering und es können auch kurze Teilstücke des Holzes verarbeitet werden.
- durch die Lamellenverleimung. Bei dieser Form der Produktion werden durchgehende Holzlamellen zu Massivholzplatten verarbeitet. Die einzelnen Holzstücke sind länger, die Herstellung ist aufwendiger. Auch sollen die farblichen Übergänge, die durch den Naturstoff Holz bereits von Grund auf gegeben sind, möglichst harmonisch verlaufen. Das macht Möbel, die so gefertigt werden, teurer.
- durch die Dielenverleimung. Wer ein Möbelstück dieser Produktionsvariante kauft, der kauft es meist beim Schreiner oder bei einem kleinen Designer, die sich auf die Einzelteil-Fertigung konzentrieren. Durch den Anspruch, dass das Holz aus einem Stück gefertigt sein muss, muss das fertige Möbelstück entsprechend übersichtlich dimensioniert sein. Ein ganzes Bett so zu fertigen, ist nicht möglich. Kopf- und Fußteil lassen sich in diesem Verfahren anfertigen. Ein Massivholztisch, wie er zum Beispiel unter https://www.wohnen.de/moebel/massivholztische.html zu sehen ist, lässt sich – je nach gewünschter Größe – gut aus einem Stück fertigen. Das Möbelstück wird aus einem ganzen Stück gefertigt – entsprechend aufwendig und damit auch teuer sind diese Form der Produktion sowie das fertige Möbelstück später.
Massivholzmöbel in den eigenen vier Wänden. Das sind die Besonderheiten
Wer sich für Massivholzmöbel in den eigenen vier Wänden entscheidet, setzt auf Mobiliar aus der Natur – und das hat auch ganz natürliche Unregelmäßigkeiten. Diese können in Form und Farbe sichtbar werden, in Verwachsungen oder in Astansätzen. Während Kreuz- und Haarrisse sowie Gumpen, die vor allem beim Kirschbaum, bei der Erle oder bei der Birke vorkommen, typische Charakteristika von Massivholzmöbeln sind, sind Ausrisse, Blaufäule, Rotfäule, Harzgallen und Fraßspuren massive Mängel. Hölzer, die diese Mängel aufweisen, müssen vor der Produktion aussortiert werden.
Besonders gern stehen Massivholzmöbel in Räumen mit konstanter Raumtemperatur. Zwischen 19 und 23 Grad sind für Massivholzmöbel ideal. Eine Luftfeuchtigkeit zwischen 45 und 66 Prozent ebenso. Passen diese Rahmenbedingungen nicht, verändert sich das Holz. Ist es zu trocken, schrumpft es förmlich zusammen – da die Feuchtigkeit schwindet. Ist es zu feucht im Raum, quillt das Holz auf. Kurzfristige Abweichungen schaden auch Massivholzmöbeln nicht. Zudem ist die Wirkung von Holzmöbeln einmalig: Sie sorgen für einen Ausgleich des Raumklima