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Verdunkelter Mond: Samstag ist partielle Mondfinsternis

Am Samstag, dem 28. Oktober, kommt es am Abendhimmel zu einem Schauspiel für Astronomiefreunde: einer partiellen Mondfinsternis. Dabei schiebt sich die Erde so zwischen Vollmond und Sonne, dass sie ihn ein Stück weit verschattet. Es erscheint so, als würde der Mond von unten her angeknabbert. Der Höhepunkt dieser Teil-Verfinsterung ereignet sich gegen 22:15 Uhr, insgesamt dauert die Mondfinsternis aber fast vier Stunden.
NPO, 27.10.2023
Partielle Mondfinsternis
Der größte Verfinsterungsgrad wird gegen 22:15 Uhr mit einer Bedeckung von etwa 12 Prozent der Mondscheibe erreicht.

© Pilyong Lee, GettyImages

Wenn der Vollmond am Himmel leuchtet, steht er von uns aus gesehen der Sonne gegenüber – deshalb wird er voll von ihrem Licht angestrahlt. Das funktioniert aber nur deshalb, weil Sonne, Erde und Mond eben keine ganz gerade Linie bilden. Stattdessen sorgte die Neigung der Mondbahn dafür, dass der Erdtrabant meist leicht unterhalb oder oberhalb dieser Linie steht – nur deshalb steht er bei Vollmond voll im Sonnenlicht.

Doch ein bis zweimal im Jahr kreuzt der Mond bei Vollmond die Ebene der Erdbahn, dadurch gerät er in den Bereich des Erdschattens. Dieser reicht wie ein riesiger dunkler Kegel ins All hinaus und verdunkelt alles, was durch ihn hindurch wandert – in diesem Falle den Mond. Gerät der Mond dabei komplett in den dunklen, kegelförmigen Kernschatten der Erde, sehen wir eine totale Mondfinsternis. Der Vollmond wird komplett verfinstert und erscheint durch Streulicht rot.

Samstag ist partielle Mondfinsternis

An diesem Samstag, 28. Oktober 2023, kommt es jedoch nicht ganz dazu. Stattdessen wandert der Mond nur durch den Rand des irdischen Kernschattens – es kommt zu einer partiellen Mondfinsternis. Sichtbar ist diese Mondfinsternis in ganz Europa, Afrika sowie in weiten Teilen Asiens und Australiens. Dabei verfärbt sich der Mond nicht rötlich, wird aber mehr oder weniger stark abgedunkelt. Ist die Teilfinsternis sehr ausgeprägt, kann der Mond – obwohl Vollmond ist – nur noch als schmale Sichel zu sehen sein. Wird nur ein kleiner Teil vom Kernschatten verdunkelt, erscheint der Erdtrabant eher wie ein wenig am Rand angeknabbert.

Am Samstagabend ist genau dies zu sehen: Der Mond wird gegen 20:00 Uhr in den Halbschatten der Erde eintreten. Weil es in diesem Bereich noch viel Streulicht gibt, ist diese Phase nur als ganz leichte Abdunklung der Mondscheibe zu erkennen – er wirkt ein wenig grauer als sonst.  Gegen 21.35 Uhr tritt der Mond dann in den dunkleren Kernschatten der Erde ein – ab jetzt "knabbert" die Dunkelheit von unten immer stärker an der hellen Vollmondscheibe.

Verlauf der partiellen Mondfinsternis am 28.10.2023.
Verlauf der partiellen Mondfinsternis am 28.10.2023.

© NASA

Angeknabberter Mond und strahlender Jupiter

Der Höhepunkt der partiellen Mondfinsternis ist dann gegen 22:15 Uhr zu sehen: Jetzt liegen gut zwölf Prozent der Mondoberfläche im Kernschatten der Erde und erscheinen verdunkelt. Anders als bei einer Sonnenfinsternis ist der Rand der Verdunklungszone dabei eher unscharf, der im Schatten liegende Teil kann sogar leicht dunkelrot erscheinen. In jedem Falle sieht es so aus, als wenn dem Mond unten ein Stück fehlt.

Ergänzend zu diesem Schauspiel hat nun auch der Planet Jupiter seinen großen Auftritt: Er steht auf dem Höhepunkt der Mondfinsternis nur sechs Grad vom verfinsterten Mond entfernt – rund drei Fingerbreit links unterhalb der Mondscheibe. Der größte Planet im Sonnensystem leuchtet zurzeit besonders hell und prominent am Abendhimmel und überstrahlt selbst die hellsten Sterne. Der Grund dafür ist, dass Jupiter Anfang November den erdnächsten Punkt seiner Umlaufbahn passiert und zudem zurzeit von der Sonne voll angestrahlt wird.

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