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Wie funktionieren Osmoseanlagen?
Bessere Wasserqualität durch Osmose
Im Sprachgebrauch ist immer von einer Osmoseanlage die Rede, wenn es um die Verbesserung der Wasserqualität geht, gemeint ist damit eine Umkehrosmoseanlage. Osmoseanlagen sind immer sehr ähnlich aufgebaut. Sie enthalten einige Filterstufen, die das Wasser vorfiltern, bevor es die Membran im Herzen der Anlage erreicht. Dabei halten diese Filter den Anteil an groben Verunreinigungen gering.
Diese Filterstufen sind beispielsweise Aktivkohlefilter. Häufig ist ein Nachfilter angeschlossen, der das Wasser nach der Reinigung remineralisiert. Das Trinkwasser in Deutschland ist eines der bestkontrollierten Lebensmittel, so das Umweltbundesamt. Dennoch vertrauen viele nicht der Wasserqualität und trinken kein Wasser aus der Leitung oder sie verwenden Osmoseanlagen, um die Wasserqualität zu verbessern.
Das Prinzip der Umkehrosmose
Mithilfe der Umkehrosmose lässt sich verschmutztes Wasser auf der Ebene der Moleküle reinigen. Das Wasser findet unter Druck seinen Weg durch einen Filter. Verschmutzungen bleiben im Filter zurück. Nur die Wassermoleküle können den Filter passieren. Dadurch entsteht reinstes Trinkwasser. Vor dem Trinken muss das Wasser nur wieder mineralisiert werden.
Der Weg des Wassers durch die Umkehrosmoseanlage
Zunächst gelangt das Wasser über den Wasserhahn in die Osmoseanlagen. Dabei ist es wichtig, dass der Wasserdruck mindestens drei Bar beträgt. In manchen Gegenden in Deutschland reicht der normale Druck aus der Leitung aus. Ist dies nicht der Fall, sollte die Osmoseanlage mit einer Druckerhöhungspumpe ausgestattet sein.
Im nächsten Schritt passiert das Wasser einen Feinfilter, der Sedimente aus dem Wasser filtert, die circa fünf Mikrometer oder größer sind, wie beispielsweise Rost oder Sand. Diese Vorfilterung verhindert, dass das Herzstück der Anlage – eine feine Membran – verschmutzt wird und vorschnell ausgetauscht werden muss. Den Feinfilter sollten Nutzer alle sechs bis zwölf Monate austauschen. Das hängt vom Verschmutzungsgrad des Wassers ab.
Das so vorgefilterte Wasser passiert im nächsten Schritt einen Aktivkohlefilter, der weitere Stoffe aus dem Wasser entfernt, wie Benzol, Pestizide, Chlor oder andere organische Verbindungen. Das ist ein zusätzlicher Schutz für die empfindliche Membran. Auch der Aktivkohlefilter ist etwa alle sechs bis zwölf Monate auszutauschen.
Das Kernelement der Osmoseanlage – die Membran
Im nächsten Schritt erreicht das Wasser dann die Membran im Herzen der Anlage. Hier presst sich das Wasser durch eine semipermeabel Polymerfolie. Das bedeutet, Teilchen können nur in eine Richtung die Folie passieren und nicht mehr zurückgelangen. Sie hat winzig kleine Durchlassstellen, durch die nur Wassermoleküle hindurchpassen. Dadurch bleiben die Schadstoffe vor dem Filter. Am Ende entsteht Osmosewasser, ein Permeat. Ein Durchflussbegrenzer an der Abwasserleitung sorgt dafür, dass der Wasserdruck in der Anlage immer konstant ist.
Die Anlage spülen
Um alle Schmutzreste effektiv aus den Filtern zu entfernen, ist es notwendig, die Anlage von Zeit zu Zeit zu spülen. Dazu lässt sich der Durchflussbegrenzer manuell umstellen oder komplett abmontieren.
Osmoseanlagen ohne Wasseranschluss
Die mobilen Osmoseanlagen kommen auch ohne Wasseranschluss aus. Sie besitzen einen Tank, in den sich das Wasser einfüllen und nach Bedarf filtern lässt. Ist in einem Haushalt der Wasserdruck zu gering oder gibt es gar keine ständige Wasserversorgung, wie beispielsweise beim Camping oder auf einem Boot, dann ist diese Variante besonders empfehlenswert. Der Filtervorgang in diesen Trinkwasserfiltern dauert dann etwas länger, da die Anlage mit dem Druck arbeitet, der in der Wasserleitung vorhanden ist.
Was ist so alles im Wasser, das sich herausfiltern lässt?
Die Osmoseanlage ist derzeit das effektivste System für reines Trinkwasser. Sie filtert 95 bis 99 Prozent der Schadstoffe aus dem Wasser. Zu den Stoffen, die sich dabei herausfiltern lassen, gehören Blei aus alten Wasserleitungen, Rost, Kalk, Chlor und dessen Abbauprodukte: Nitrate, Nitrit, Medikamentenrückstände, Schwermetalle, Pestizide, polare Pestizide, Bakterien, Mikroorganismen und Asbestfasern. Gerade Bakterien und Mikroorganismen sorgen immer wieder für Schlagzeilen, und die Menschen fragen sich, wie die Keime ins Trinkwasser gelangen können.
Warum ist die Wasserqualität für das menschliche Wohlbefinden so wichtig?
Der menschliche Körper besteht zu 70 Prozent aus Wasser, selbst in den Knochen und im Fettgewebe befindet sich ein Wasseranteil von 25 Prozent. Wasser ist damit der Stoff im menschlichen Körper, der am meisten und überall vorhanden ist. Wasser ist in jeder Körperzelle, an sämtlichen Stoffwechselprozessen beteiligt. Je besser die Wasserqualität ist, umso besser kann der Körper die lebenswichtigen Funktionen aufrechterhalten.
Wie ist der Geschmack des Wassers aus einer Umkehrosmose-Anlage?
Das Wasser ist nach dem Filtern so rein wie Quellwasser und schmeckt auch so. Das Verfahren ist gründlich, schonend und kommt völlig ohne Chemie aus. Das Wasser wird dabei sehr rein, wodurch ein unverwechselbar weicher und samtiger Geschmack entsteht.