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Ebbe und Flut

Auf dem Land ist die Anziehung zwischen Erde und Mond kaum bemerkbar. In den beweglicheren Wassermassen jedoch bewirkt der Mond auf der ihm zugekehrten Erdseite eine Konzentration des Meerwassers, einen Wasserberg. Es herrscht Flut. Zugleich entsteht auf der mondabgewandten Erdseite, infolge der dort stärkeren Fliehkräfte durch die Drehung des Systems Erde-Mond um einen gemeinsamen Schwerpunkt, ein zweiter Wasserberg. An den Polen herrscht Ebbe. Da sich die Erde in 24 Stunden einmal um ihre Achse dreht, hat jeder Ort auf ihr zweimal täglich Ebbe und zweimal täglich Flut. Der Unterschied zwischen dem mittleren Wasserstand bei Ebbe und bei Flut ist der Tidenhub. Lokale Klimaeinflüsse verursachen aber deutlich größere Wasserspiegelschwankungen als die Gezeiten. Das gelegentlich bei Sturmfluten anbrandende Wasser wird daher als meteorologische Tide bezeichnet. Auch die Sonne beeinflusst Ebbe und Flut, aber in deutlich geringerem Umfang. Sie hat zwar die 27 millionenfache Masse des Mondes, ist aber 390-mal so weit entfernt. Der Einfluss des Mondes ist daher zweieinhalb mal stärker. Bei Neu- oder Vollmond jedoch stehen Sonne, Mond und Erde in einer Linie und verstärken die Anziehungskräfte. Es kommt zur Springflut. Bei Halbmond schwächen sie sich gegenseitig ab. Dies führt zur Nippflut mit geringerem Tidenhub.

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