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1. UN-Tag des Lichts - ein Hoch auf das Licht

Die Vereinten Nationen haben den 16. Mai zum Internationalen Tag des Lichts ausgerufen. Damit soll von nun an jedes Jahr aufs Neue auf die prägende Rolle hingewiesen werden, die Licht in unserem Alltag spielt. Tatsächlich haben wir diesem physikalischen Phänomen viel zu verdanken - angefangen von unserer Existenz bis hin zu so bedeutenden Anwendungen wie Lasern und Solaranlagen.
DAL, 16.05.2018

Licht spielt in unser aller Leben eine herausragende Rolle. Zum einen ermöglicht es überhaupt erst unsere Existenz. Denn die gesamte Evolution des Lebens auf der Erde hat sich unter dem Licht der Sonne vollzogen. Pflanzen nutzen es zur Energiegewinnung im Rahmen der Photosynthese und produzieren dabei unter anderem Glucose und Sauerstoff - Substanzen die wiederum für viele Tiere und auch für uns wichtig sind: der Sauerstoff zum Atmen und der Zucker sowie die daraus abgeleiteten Kohlenhydrate als Nahrung.

Zum anderen prägt Licht unser gesamtes Universum und selbst unseren Alltag. Dabei steuert es nicht nur unsere innere Uhr und erzeugt in unserem Kopf ein buntes Bild von der Welt. Dem Licht haben wir auch eine Vielzahl von Technologien und Anwendungen zu verdanken, die aus unserer heutigen Gesellschaft kaum noch wegzudenken sind. Genau darauf möchten die Vereinten Nationen (UN) mit dem Internationalen Tag des Lichts aufmerksam machen.

Licht als Energielieferant: Solarenergie trägt in Deutschland derzeit an sonnenreichen Frühlings- und Sommertagen zur Mittagszeit mehr als die Hälfte zur Deckung der Verbrauchsspitzen bei.

thinkstock.com, Milos-Muller

Als der erste Laser entstand

Jedes Jahr am 16. Mai soll das Licht und seine Bedeutung von nun an in den Fokus der Öffentlichkeit rücken. Das Datum ist gezielt gewählt: An diesem Tag im Jahr 1960 nahm der US-amerikanische Physiker Theodore Maiman den ersten funktionstüchtigen Laser in Betrieb - ein Meilenstein der Technikgeschichte. Laser sind ein schönes Beispiel dafür, wie die Erforschung des Lichts bedeutende Anwendungen hervorbringen kann.

Ohne Laser gäbe es heute weder Blu-Rays noch Laserdrucker, keine Datenübertragung per Glasfaser oder Scannerkassen im Supermarkt. Mit ihnen schneiden Ingenieure große Metallbausteine, Wissenschaftler analysieren chemische Moleküle und erkunden die Zusammensetzung unterschiedlicher Materialien. Andere nutzen das Laserlicht, um Landschaften zu vermessen. Und im Operationssaal ersetzen Laser bei vielen Eingriffen längst das herkömmliche Skalpell.

Bei der Vorstellung des ersten Lasers in den 1960er-Jahren wusste man noch nicht so recht, wozu die neue Erfindung gut sein sollte. Inzwischen verliert man leicht den Überblick über die vielfältigen Anwendungen.

thinkstock.com, vladimir_n

Für eine nachhaltigere Welt

Doch die Lasertechnologie ist nur ein Beispiel von vielen: Der Wissenschaftszweig der Photonik hat noch weitere Errungenschaften hervorgebracht, die zum Beispiel für die Informationsgesellschaft, das Gesundheitswesen und sogar für den Umwelt- und Klimaschutz eine herausragende Rolle spielen. So ermöglichte die Entwicklung von lichtemittierenden Halbleiter-Dioden neue Formen von "grüner" Beleuchtung - LEDs und organische LEDs (OLEDs).

Der Photovoltaik verdanken wir Solaranlagen und damit eine erneuerbare Alternative zu fossilen Energieträgern wie Kohle, Gas und Öl. Licht unterstützt uns damit dabei, unsere Welt nachhaltiger zu gestalten und die Erde und ihre Ressourcen auch für nachfolgende Generationen zu erhalten. Gleichzeitig profitieren von solchen Anwendungen auch die Ärmsten der Armen in entlegenen Regionen von Entwicklungsländern. Dort, wo Millionen Menschen keinen Zugang zu Elektrizität haben, kann Energie aus Sonnenlicht Großes bewirken.

LED-Lampen verbrauchen selbst im Vergleich zu Energiesparlampen wenig Strom und benötigen keine Aufwärmphase, um nach dem Einschalten ihre vollständige Helligkeit zu erreichen.

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Jahrhundert der Photonik

Schon eine einzige künstliche Lichtquelle ebnet Familien womöglich den Weg aus der Armut: Kinder können damit im Dunkeln für die Schule lernen und auch den Eltern ermöglicht es, länger aktiv zu bleiben. Solarlampen, die sich tagsüber aufladen, eignen sich dafür besser als Kerosinlampen. Denn diese sind teurer, weniger energieeffizient und zudem Quell gesundheitsschädlicher Dämpfe. Solarpaneele helfen in größerem Stil: Sie liefern in armen Dörfern den Strom, um Medikamente zu kühlen und Handys zu betreiben - und verbessern so das Leben der Bewohner.

"Noch vor einem Jahrhundert hätten wir uns kaum vorstellen können, wie weit uns das Licht bringen würde, welche Anwendungen durch seine Erforschung möglich würden", schreiben die Vereinten Nationen. "Das 21. Jahrhundert wird so sehr von der Photonik abhängig sein wie das 20. Jahrhundert von der Elektronik abhängig war", so ihre Prognose.

Der Internationale Tag des Lichts sei auch ein Aufruf an Forscher, verstärkt zusammenzuarbeiten und das Potenzial des Lichts für nachhaltige Entwicklungen zu nutzen. Sicher ist: Die Erforschung dieses allgegenwärtigen physikalischen Phänomens wird weitergehen - und wahrscheinlich auch in Zukunft für reichlich Überraschungen und segensreiche Erfindungen sorgen.

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