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Frühjahrskur fürs Fahrrad
Halten Sie einen Handfeger, ein paar alte Lappen, Schmieröl und Minimal-Werkzeug wie Schraubenschlüssel sowie natürlich die Luftpumpe bereit. Mit Wasser und Seife (normales Spülmittel) brauchen Sie normalerweise nicht zu arbeiten, wenn das Fahrrad im Keller überwintert hat - vorausgesetzt, Sie haben es im Herbst vom gröbsten Straßenschmutz befreit. Sollten Sattel, Lenker, Speichen oder Reifen mehr als verstaubt sein, kurz abwaschen und gleich wieder trockenreiben. Der Gartenschlauch mag die praktischste Lösung sein, ein konzentrierter Wasserstrahl wäscht aber auch die Schmiere ab und kann in die Lager eindringen.
1. Check: Stand und Festigkeit
- Schlackern oder eiern Räder, Lenker, Gabeln, Rohre oder Sattel? Ist etwas verbogen? Ziehen Sie die entsprechenden Schrauben fest (nach rechts)
- Fühlen sich die Reifen schön glatt an oder weisen sie Risse auf? Sitzen sie nach dem Aufpumpen prall und fest auf der Felge?
- Ist die Kette lose oder schleift sie? Eventuell muss nur ein Glied nachgestellt werden, vielleicht aber auch die ganze Kette ausgetauscht.
- Ist der Ständer funktionstüchtig oder hängt er schief?
- Funktioniert die Klingel? Auch hier kann ein Tröpfchen Öl den Mechanimus wieder zum Leben erwecken, schrauben Sie vorher einfach die Schale ab.
2. Fahrtüchtigkeits-Check
Bei einer Runde ums Haus prüfen Sie die “lebenswichtigen Funktionen“.
- Schaltung: Lassen sich alle Gänge mühelos wechseln? Gibt es Rucker, klemmt irgendetwas oder springt ein Gang raus?
- Bremsen: Ziehen die Bremsen gut an? Machen sie Geräusche?
- Lassen sich die Pedale problemlos durchtreten, sind alle Teile fest?
- Auch das Licht ist lebensnotwendig und bei nächtlichen Fahrten Vorschrift. Am besten fragen Sie eine Hilfsperson, ob es vorne und hinten funktioniert. Sind Sie alleine, prüfen Sie es vor der Keller- oder Garagenwand. Bleibt es dunkel, schauen Sie nach, ob vielleicht nur die Kabel lose sind. Auch die Glühbirnen halten nicht ewig, sie lassen sich aber problemlos austauschen.
- Nach der Fahrt wissen Sie auch, ob die Reifen bzw. Schläuche wirklich noch intakt sind (ein Wechsel oder das Flicken sind zwar mühsam, können aber von Laien bewältigt werden). Außerdem können Sie sehen, ob der Sattel noch die richtige Höhe hat und Sie sich während der Fahrt bequem im renntüchtigen 45-Grad-Winkel vorbeugen können. Wenn sich in diesen Bereichen nicht auf den ersten Blick erschließt, woran ein Defekt liegen könnte oder wenn Sie vermuten, dass ein Teil ausgetauscht werden muss, und keine technisch versierten Freunde oder Nachbarn zur Verfügung stehen, dann müssen Sie wohl oder übel die nächste Werkstatt aufsuchen.
3. Beauty-Check
Zum Schluss prüfen Sie, ob Sie vielleicht noch Rostflecken oder sonstige lose Schrauben oder Tapes entdecken. Sie können die neuralgischen Punkte, sprich Gewinde, Radlager, Zahnkranz einölen, überschüssiges Öl dabei gleich abtupfen. Zweckmäßigerweise stellen Sie das Rad vorher auf ein paar alte Zeitungen.
So, und jetzt kann es losgehen!