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Bewertung der Riester-Rente

Hilfe zur Selbsthilfe?

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Im Mai 2001 ließ sich die Schröder-Regierung feiern: Mit der Verabschiedung der Rentenreform nach dem Modell des damaligen Bundesarbeitsministers Riester wähnte der Kanzler "eine wirklich historische Leistung" in seiner ersten Legislaturperiode vollbracht zu haben. Doch ist die Riester-Rente wirklich "ein Quantensprung in der Sozialpolitik", wie Walter Riester damals euphorisch verkündete?

Der Wunsch nach einem sorglosen Lebensabend ist so alt wie die Menschheit selbst. Häufig genug ist die Voraussetzung dafür ein finanzielles Ruhekissen. Schon Bertold Brecht bemerkte treffend: "Nur wer im Wohlstand lebt, lebt angenehm."

Doch obwohl die Bundesrepublik Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg eine der beeindruckendsten Comeback-Stories der zweiten Jahrhunderthälfte geliefert und einem Großteil ihrer Bevölkerung zu Wohlstand verholfen hat, steht die Gesellschaft am Scheideweg.

Wie in kaum einem anderen Land der westlichen Welt wird die gesamtwirtschaftliche Weiterentwicklung von dem zunehmenden demographischen Problem der Überalterung bedroht - und damit auch die Existenzen ihrer Einwohner.

Die Problematik spitzt sich zu: Schon in der nächsten Generation - ab 2025 - wird die Gruppe der Rentner die größte Bevölkerungsschicht sein. Die Anforderungen an die Arbeitnehmer steigen in zunehmendem Maße: Immer weniger Junge sollen immer mehr Alte finanzieren. Fest steht: Früher oder später geht diese Rechnung an einer Stelle nicht mehr auf - nämlich bei der Höhe der ausgezahlten Rente.

Finanzexperten halten das bis 2020 garantierte Renten-Niveau von 67 Prozent des letzten Nettoeinkommens schon jetzt für nicht haltbar. Jedes Jahr verlassen über 200.000 Menschen mehr den Arbeitsmarkt in Richtung Altenteil als Berufseinsteiger nachrücken - eine Entwicklung, die den traditionellen Generationenvertrag ins Wanken bringt.

Während heute noch zwei Arbeitnehmer die Rente eines Ruheständlers finanzieren, soll diese 2050 - also schon in zwei Generationen - von nur einem Arbeitnehmer getragen werden. Vor dem Hintergrund dieser demographischen Schieflage rechnen Experten schon bis 2030 mit einem Absinken des Rentenniveaus auf 60 Prozent.

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