Wissensbibliothek
Taiwan: Wirtschaftsmacht vor Chinas Küste
Landesnatur
Wie groß ist Taiwan?
Die Insel ist etwa so groß wie Baden-Württemberg (35 700 km²). Dem von tropischem Regenwald überwucherten Zentralgebirge (bis 3997 m) ist im Westen eine fruchtbare Küstenebene vorgelagert. Das Klima ist subtropisch bis tropisch.
Bevölkerung
Wer lebt auf der Insel?
Die Bewohner sind Chinesen: ab dem 17. Jh. eingewanderte Taiwanesen und 1948/49 nach Taiwan geflohene »Festlandchinesen«. Sie bekennen sich zu Buddhismus oder Daoismus.
Wirtschaft
Welcher Industriezweig expandiert stark?
Insbesondere der exportorientierte Bereich der Hochtechnologie boomt. Taiwan gehört zu den führenden Wirtschaftsmächten Asiens. Die Industrie, der wichtigste Wirtschaftszweig, umfasst insbesondere die elektronische Industrie. Die hoch entwickelte Landwirtschaft liefert für den Export Zucker, Bananen, Ananas, Champignons, Zitrusfrüchte, Tee und Spargel.
Geschichte
Warum sind Taiwan und China verfeindet?
China erkennt Taiwan nicht als eigenständigen Staat an, sondern sieht das Land als abtrünnige Provinz, der immer wieder mit militärischer Intervention gedroht wird. Der Hintergrund: Chiang Kai-shek (1887–1975), chinesischer Politiker, der nach dem Tod Sun Yat-sens 1925 der führende General und Politiker der Guomindang-Regierung in Kanton wurde, brach 1927 mit den Kommunisten unter Mao Zedong. Im folgenden Jahr wurde er Präsident der Republik China. Nach der Kapitulation seiner Truppen vor den Kommunisten (1948) floh er Ende 1949 nach Taiwan, wo er 1959 die Republik China ausrief.
Chiang Kai-shek errichtete in Taiwan ein autoritäres Regime, wobei alle Führungspositionen von »Festlandchinesen« bekleidet wurden. Sein Sohn Chiang Ching-kuo, der von 1978–1988 Staatspräsident war, begann mit einer vorsichtigen Lockerung des Regimes. Ihm folgte als Präsident Lee Teng-hui. 2000 wählte die Bevölkerung mit Chen Shui-bian von der Demokratischen Fortschrittspartei erstmals einen Kandidaten der Opposition zum Staatspräsidenten. Er wurde 2004 im Amt bestätigt. Obwohl Taiwan und die Volksrepublik China einander die Staatlichkeit bestreiten, entwickelten sich seit Mitte der 1980er Jahre zwischen ihnen vielfältige Kontakte v. a. auf wirtschaftlicher Ebene.

Nacht-Beleuchtung verhärtet Insektenfutter
Der ökologische Schaden von künstlicher Nacht-Beleuchtung kann vielschichtig sein, verdeutlicht eine Studie: Im nächtlichen Licht von Straßenlaternen entwickeln Bäume demnach vergleichsweise harte Blätter, die von Insekten offenbar weniger gefressen werden. Dieser Effekt könnte die Grundlage der Nahrungskette in...

Das Nordmeer auf der Nachbarwelt
Eine chinesische Marsmission erkundet zurzeit das Utopia-Tiefland. Wo sich heute die Relikte von Schlammvulkanen erheben, könnte einst ein riesiger Ozean gewesen sein. von THORSTEN DAMBECK Trockenen Fußes können Fossilienjäger mancherorts den Boden einstiger Meere absuchen: So belegen spitze Haifischzähne in den Sandgruben des...