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Cleverer als der Zoo erlaubt: Erdmännchen tricksen Tierpfleger aus
Die in Südafrikas Trockengebieten heimischen Erdmännchen sind hochsozial: Sie leben in Kolonien von oft bis zu 30 Mitgliedern zusammen und graben gemeinsam große Höhlensysteme. Diese haben mehrere Ein- und Ausgänge und viele Kammern mit jeweils eigener Funktion – sie dienen beispielsweise als Futterlager oder Toilette.
Hochsozial und ziemlich schlau
In ihrer Kolonie teilen sich die kleinen Säuger die anfallenden Arbeiten: Einige Tiere suchen nach Futter, andere graben oder übernehmen den Wachdienst. Die Wächter halten, auf den Hinterbeinen aufgerichtet, nach Gefahren Ausschau. Nähert sich eine Bedrohung, warnen sie ihre Artgenossen durch schrille Pfiffe. Dabei erkennen sich die Erdmännchen sogar untereinander an der Stimme.
Geht es dagegen darum, auf der Suche nach Futter durch die Lande zu ziehen, dann herrscht im Erdmännchen-Trupp eine klare Hierarchie: Das ranghöchste Weibchen geht voran – meistens jedenfalls. Denn gilt es beispielsweise, eine befahrene Straße zu überqueren, dann lässt sie lieber doch die anderen vor.
Leben in der Zoo-"Wüste"
Der Burgers' Zoo in Arnheim ist dafür bekannt, Tieren eine besonders naturnahe Umgebung zu bieten. Statt in kleinen Käfigen und Gehegen zu sitzen, leben in die Tiere dort in sieben großen Biotopen zusammen, darunter Regenwald, Mangroven, Polareis, Wüste oder Ozean. Wie in der Natur auch teilen sich dabei immer mehrere Tierarten diesen Lebensraum.
Die Erdmännchen wohnen im großen Wüstenbiotop des Zoos und können darin nach Herzenslust Höhlen bauen – eigentlich. Damit die cleveren Tiere nicht ausbüxen, wurde unterhalb der obersten Erdschicht extra ein Gazegewebe verlegt. Dieses Netz ist zwar für Wasser und Luft durchlässig, soll die Erdmännchen aber davon abhalten, tiefer zu graben.