Abstammung des Menschen
Das vermuten zumindest die meisten Wissenschaftler. Die Genforschung hat herausgefunden, dass die Affen genetisch gesehen - unsere nächsten Verwandten sind. Warum diese jedoch mehr oder minder so geblieben sind, wie sie in der Urzeit waren und nur einige wenige sich weiterentwickelten und zu Menschen wurden, wird vielleicht immer ein Rätsel bleiben.
Was man mit Knochenfunden allerdings beweisen kann, ist, dass vor rund 20 Millionen Jahren in Afrika menschenaffenähnliche Waldbewohner lebten. Daraus entwickelte sich vor circa fünf Millionen Jahren eine Art Vormensch. Man nennt ihn Australopithecus (das bedeutet südlicher Affe). Diese Art ging möglicherweise schon aufrecht und hatte kleinere Eckzähne als Affen. Er benutze außerdem einseitig abgeschlagene Steine als Werkzeuge und ernährte sich von Pflanzen und Aas.
Vom Affen zum Homo sapiens sapiens
Wie es genau abgelaufen ist, darüber streiten sich die Wissenschaftler, aber über die Grundzüge der Entwicklung sind sie sich einig. Aus dem „südlichen Affen" ging vor etwa zweieinhalb Millionen Jahren der Homo habilis, der “fähig Mensch“, hervor. Er verwendete zweiseitig zugeschlagene Steine als Werkzeug, zum Beispiel als Schaber und Messer. Der Übergang zum nächsten Frühmenschen, dem Homo erectus (das bedeutet: aufrecht gehender Mensch), dürfte wohl vor zwei Millionen Jahren passiert sein. Das Gehirn dieser Menschenart war damals so groß wie heute bei einem neugeborenen Kind. Dieser Menschentyp breitete sich von Afrika nach Asien und Europa aus. Man fand von ihm Spuren in Spanien, in Italien, in Heidelberg und Thüringen. Er benutzte Schutzhütten und das Feuer. Beides waren wichtige Voraussetzungen, um die kalten Jahreszeiten zu überstehen. Es entwickelte sich eine erste Sprache und gewisse Lebensabläufe wurden organisiert.
Vor ungefähr 200.000 Jahren hat der allmähliche Übergang zum Homo sapiens neanderthalensis (auch Neandertaler genannt) stattgefunden. Dieser starb vor ungefähr 40.000 Jahren aus. An seine Stelle trat nun der Cro-Magnon-Mensch, der sich vom heutigen Menschentyp, dem Homo sapiens sapiens, nicht mehr unterschied und sich vor 120.000 Jahren in Afrika entwickelt hatte. Er besiedelte von hier aus die ganze Welt und gilt als Vorgänger aller Menscherassen.
Die Familie des Menschen
Biologisch gesehen gehört der Mensch zu den Säugetieren, genauer gesagt zu den Primaten (also der Tierfamilie der Affen). Allerdings unterscheidet er sich von den Affen ganz erheblich: Sein aufrechter Gang, die stärkere Ausbildung des Gehirns, Denkfähigkeit und Sprache, sowie die Fähigkeit, Werkzeuge herzustellen und gezielt einzusetzen, machen einen gewaltigen Unterschied aus.