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Die tanzenden Dichter

Südafrika ist auf der internationalen Literaturlandkarte alles andere als ein weißer Fleck. Mit Nadine Gordimer und J.M. Coetzee hat das Land in den letzten zwei Jahrzehnten gleich zwei Schriftsteller in seinen Reihen, die mit dem Nobelpreis für Literatur und dem renommierten Booker-Preis ausgezeichnet wurden. Und auch J.R.R. Tokien, der Schöpfer von "Herr der Ringe", ist in Südafrika geboren. Doch der Ursprung der südafrikanischen Dichtung liegt in der mündlich tradierten Literatur.

von Michael Fischer, wissen.de

Literatur als Mahnung und Welterklärung

Die Literatur Südafrikas war bis in die Kolonialzeit hinein eine mündlich überlieferte Dichtung, d. h. die Erzählungen und Märchen, Szenen und Verse wurden mündlich vorgetragen. Das Besondere bei diesen Überlieferungen war der Einsatz von Gestik und Mimik, Tanz und Musik. Die frühen "Literaten" zogen ganz bewusst ihr Publikum in ihren "Vortrag" mit ein. Die Rolle des Erzählers übernahmen oft die Stammesältesten. Bei den Zulus, Xhosas und Tsongas waren es häufig auch Frauen. Lyrische Dichtung gab es dabei ebenso wie dramatische und Prosaformen. Bei aller Klangschönheit und neben dem Aspekt der Unterhaltung, erfüllte die Literatur der Völker Südafrikas oftmals erzieherische und didaktische Funktionen. Außerdem wurden mit ihnen kulturelles und historisches Wissen und eigene Werte bewahrt. Oft waren die Geschichten – ähnlich wie die in der griechischen Mythologie – Welterklärungen.

 

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