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Die wichtigsten Lage-Faktoren - Das macht eine gute Immobilien aus

Ob beim Bau eines Hauses, beim Kauf oder beim Verkauf - die Lage entscheidet. Insbesondere hinsichtlich der Preisgestaltung und der Höhe des Verkaufspreises ist die Immobilienlage ein ungemein wichtiger Faktor, der mühelos über Beträge im sechsstelligen Bereich entscheiden kann. Doch was ist die Lage eigentlich? Welche Faktoren bestimmen, ob sich die Immobilie in einer guten Örtlichkeit befindet oder nicht? Und bedeutet eine gute Lage gleichfalls, dass die Lebensqualität gesteigert wird und sie sich positiv auf die Gesundheit und das Wohlbefinden auswirkt?

 

Hamburg gilt mittlerweile als sehr begehrenswerter Ort zum Leben - dies macht sich in einigen Vierteln auch an den Immobilienpreisen fest.

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Teure Lagen - die wichtigen Faktoren

Allgemein lässt sich sagen, dass sich teure Immobilienlagen dort ergeben, wo schlichtweg wenig Platz ist. Hier kommt es nicht unbedingt auf die Lage an sich an, sondern eher darauf, dass das Haus genau dort steht, wo sich nicht mehr fix eine neue Immobilie entrichten lässt. Gute Beispiele für diese teuren Wohnimmobilien sind Innenstadtlagen in den angesagten Metropolen: München, Hamburg, aber auch Berlin, Köln und Düsseldorf. Verschärfend kommen weitere Faktoren hinzu:

  • Lage am Flussufer
  • Sicht auf Flussufer oder Strände
  • Sicht auf Sehenswürdigkeiten
  • Lage in besonders begehrten Stadtvierteln
  • Lage in hochwertiger, gut situierter Nachbarschaft

Klar ist, wer eine Immobilie erwerben kann oder eine Wohnung mit beinahe unverbautem Blick auf eine Sehenswürdigkeit wie den Kölner Dom verkaufen will, erzielt direkt einen besseren Preis. Dasselbe Prinzip trifft auf Immobilien zu, die sich in direkter Nähe von Flussufern befinden. Ein Haus, nur wenige Meter von der Alster entfernt, gilt in Hamburg sogleich als Luxusimmobilie.

Eine teure Lage kann sich jedoch auch aus anderen Faktoren ergeben oder die vorgenannten um weitere ergänzen. Vielfach spielt beispielsweise die Verkehrsanbindung eine tragende Rolle. Eine Immobilie, die sich im Mittelpunkt von Einkaufsmöglichkeiten, Erholungsgebieten und einem soliden Straßenverkehrsnetz befindet, wird von der Örtlichkeit als hochwertiger gewertet als ein ähnliches Haus auf dem Land. Dass dies ein zweischneidiges Schwert ist, zeigt sich an Immobilien in der Nähe zu Autobahnen, Hauptverkehrsstraßen oder Bahnlinien. Zwar wäre hier ebenfalls eine gute Verkehrsanbindung garantiert, durch den Geräuschpegel sinkt allerdings die Wertigkeit des Objekts.

Lage und Gesundheit - sind gute Wohnlagen gesundheitsfördernd?

Es liegt der Gedanke nah, dass sich eine gute Wohnlage förderlich auf die eigene Gesundheit und das Wohlbefinden auswirken müsste. Diese Vermutung trifft sicherlich immer wieder zu, doch hängt sie stark vom jeweiligen Charakter, den eigenen Bedürfnissen und dem allgemeinen Lebensumfeld ab. Denn unter rein wissenschaftlichen und medizinischen Aspekten sind eben die Gebiete, in denen hohe Quadratmeterpreise erwirtschaftet werden, eher schlecht für das eigene Wohlbefinden. Hamburg, München, Berlin, aber auch Köln erzielen aus medizinischer Sicht eher besorgniserregende Werte. Das liegt vor allem an den folgenden Faktoren:

  • Feinstaub - wie hoch ist die allgemeine Feinstaubbelastung in der Stadt/der Region? Eine hohe Feinstaubkonzentration wirkt sich negativ auf die Gesundheit aus.
  • Lichtverschmutzung - um einen gesunden Nachtschlaf und somit ausreichende Erholungsphasen zu haben, benötigt der Mensch Dunkelheit. In städtischen Regionen ist die Lichtverschmutzung, also das Streulicht, sehr hoch.
  • Lärm - sind Bewohner ständig von Geräuschen umgeben?
  • Ozon - an wie vielen Tagen im Jahr ist die Ozonbelastung besonders hoch?
  • Weitere Belastungen - befinden sich schädliche Stoffe in der Luft, im Wasser oder im Erdreich?

Auf der folgenden interaktiven Karte, kann man sich deutschlandweit über Umweltbelastungen bzw. gesundheitliche Risiken informieren:

Eine Infografik der BKM - Bausparkasse Mainz. Mehr Informationen unter www.bkm.de

Zwar wirken sich Lärm, Feinstaub und Licht im Grunde genommen negativ auf das Wohlbefinden aus, doch lässt sich das Bild rasch umdrehen:

Pendler, wohnhaft auf dem Land, täglich lange Anfahrtszeit - durch die Wohnlage auf dem Land ist die direkte Belastung hinsichtlich Lärm, Feinstaub und Lichtverschmutzung deutlich geringer. Die lange Fahrzeit zur städtischen Arbeitsstätte wirkt sich jedoch negativ auf den Schlafrhythmus aus, der Stresspegel steigt und die Zeit der freien Erholung wird durch die lange Fahrt zur und von der Arbeit deutlich verkürzt.

Angestellter, wohnhaft direkt in der Stadt - die allgemeine Konzentration an negativen Faktoren ist höher. Gleichfalls bietet der kurze Weg zur Arbeit aber einen enormen Zeitvorteil, sodass die Regenerationszeit gesteigert wird und gesundheitsfördernde Freizeitbeschäftigungen möglich sind.

Was ist beim Immobilienkauf zu beachten?

Unabhängig von den finanziellen Mitteln und dem eigenen Geschmack gibt es natürlich beim Immobilienkauf etliche Fallstricke. Grundsätzlich ist es sinnvoll, sich vor der Suche eine Checkliste zu erstellen, die die wichtigsten Bedürfnisse abdeckt. Sind Kinder da oder für die Zukunft geplant? In diesem Fall spielt das Umfeld eine tragende Rolle: Kindergärten, Schulen, aber auch Freizeitmöglichkeiten sollten für die Kinder vorhanden sein. Hier ist daran zu denken, dass die Einrichtungen nicht nur mit dem Auto erreichbar sein sollten. Anderenfalls steigt der Stresspegel der Eltern, da sie den Fahrdienst übernehmen müssen. Auch sollte die Infrastruktur so angelegt sein, dass die wichtigsten Bedürfnisse gut erfüllt werden können. Das ist selbst auf dem Land möglich. Sind Angebote des täglichen Bedarfs in einer Umgebung von unter drei Kilometern vorhanden, lässt sich die Immobilienlage bereits als gut bezeichnen.

Weitere Punkte, die beim Kauf sehr wichtig sind, hängen direkt mit der Immobilie zusammen. Hier heißt es, dass ein zweifaches Hingucken im Nachhinein Geld sparen kann - selbst, wenn es zuerst einmal mehr kostet:

  • Meinungen einholen - wer sich nicht mit Immobilien auskennt oder sich zutraut, Mängel zu erkennen, sollte vor dem Kauf einen Gutachter beauftragen. Dieser kann nicht nur über-renovierte Mängel aufdecken, sondern eine fachliche Aussage treffen, welcher Renovierungsaufwand zu erwarten ist.
  • Ruhig Nachbarschaft befragen - das Haus liegt in der Nähe eines Baches oder Flusses? Das ist natürlich ein Vorteil - kann aber auch für einen nassen Keller sorgen. Es hilft, vor dem Kauf einmal kurz in der Nachbarschaft zu fragen, ob es Probleme mit dem Grundwasserspiegel oder mit Hochwasser gibt.
  • Bebauungsplan einsehen - insbesondere Personen, die sich ein Haus in ruhiger Lage im Grünen wünschen, sollten Erkundigungen einholen. Nicht, dass bereits ein Bauvorhaben im Umfeld geplant ist, das aus der ruhigen Lage einen Hauptverkehrspunkt macht.

 

Auch schöne Landlagen haben einiges zu bieten - letztlich kommt es auf den persönlichen Geschmack an.

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Fazit - die beste Lage ist die, die zu einem selbst passt

Natürlich gibt es Eckpunkte, die über eine gute und schlechte Immobilienlage entscheiden. Viel wichtiger ist es jedoch, dass sich der Immobilienbesitzer später wohlfühlt. Das eigene Bauchgefühl sollte daher beim Kauf niemals missachtet werden, ebenso wie der Zeitaufwand oder die Zeitersparnis, um die täglichen Erledigungen und Fahrtwege zu bewältigen.

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