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Insektenoase - Tipps für summende Gärten

Die Tage werden länger und die Temperaturen steigen – höchste Zeit, den Garten wieder auf Vordermann zu bringen! Wie wäre es dabei, in diesem Jahr einmal auf eine besonders insektenfreundliche Gestaltung zu achten? Schließlich finden Bienen und Co in unserer modernen Welt immer weniger Nahrung und geeignete Lebensräume. Wir zeigen, wie der Garten mit einfachen Maßnahmen zur Insektenoase wird.
DAL, 26.04.2019

Fast alle Wild- und Kulturpflanzen werden von Insekten bestäubt. Zwar tragen auch andere Tiere wie Fledermäuse, Vögel oder Reptilien zur Pflanzenbestäubung bei – doch Insekten spielen die Hauptrolle.

pixabay.com, krzysztofniewolny

Ob als Bestäuber für Pflanzen, Schädlingsbekämpfer oder Nahrung für Vögel und Igel: Insekten erfüllen eine Vielzahl wichtiger Aufgaben in der Natur und auch für uns Menschen. Leider haben es diese nützlichen Tiere aber zunehmend schwer. Wie Langzeitstudien belegen, sind ihre Populationen in den vergangenen Jahren drastisch zurückgegangen – vor allem in Gegenden mit intensiver Landwirtschaft, aber auch in städtischen Gärten gibt es immer weniger Bienen, Schmetterlinge und Co.

Als Gründe für den Insektenschwund gelten neben dem Klimawandel der Einsatz von Pestiziden und der Verlust von Nahrung und Lebensraum. Doch zum Glück kann jeder Einzelne etwas tun, damit Insekten wieder attraktive Futterquellen und Rückzugsorte finden: mit der Gestaltung des eigenen Gartens. Doch wie sieht eine insektenfreundliche Grünfläche eigentlich aus?

Tipp 1: Die richtige Pflanzenauswahl

Eine farbenfrohe Blütenpracht bedeutet nicht immer einen reich gedeckten Tisch für Insekten. Denn tatsächlich produzieren bei Hobbygärtnern beliebte Blumen wie Geranien, Dahlien und bestimmte Rosensorten kaum Nahrung für die Tiere. Bei vielen dieser Zierpflanzen ist es nämlich zuchtbedingt so gewollt, dass die Staubblätter auch Blütenblätter sind – in diesen "gefüllten" Blüten suchen Bienen und Co vergeblich nach Pollen und Nektar.

Besser ist es, bei der Bepflanzung auf ungefüllte und insektenfreundliche Sorten zu setzen. Geeignete Blüten bieten zum Beispiel Sonnenblume und Zwerg-Löwenmäulchen. Daneben sind auch Obstbäume und Küchenkräuter wie Lavendel, Thymian oder Bohnenkraut als Nahrungsspender bei summenden Besuchern beliebt.

Bei Lavendel sind sich Bienen und Menschen einig: Die mediterrane Pflanze ist bestens als dekorative Bienenweide geeignet.

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Tipp 2: Vielfalt – das ganze Jahr über

Insekten sind nicht nur im Sommer auf ausreichend Nahrung angewiesen, sondern das ganze Jahr über. Um die Tiere entsprechend zu versorgen, sollte im Garten idealerweise von März bis Oktober oder November durchgehend etwas blühen. Für einen guten Start ins Jahr sorgen dabei Frühblüher wie Krokusse, Schneeglöckchen und Narzissen, die vor allem für früh fliegende Insekten überlebensnotwendig sind.

Im Herbst können zum Beispiel Herbst-Anemone oder Efeu für einen letzten Festschmaus vor der Winterpause sorgen. Manche Kräuter- und Gemüsepflanzen blühen mitunter sogar über den Herbst hinaus und dienen dann noch als gern genommenes, spätes Nahrungsangebot.

Insekten sind nicht nur in Frühjahr und Sommer auf ausreichend Nahrung angewiesen, sondern auch im Herbst sind noch viele Arten unterwegs.

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Tipp 3: Finger weg von der Chemiekeule

Wenn sich Läuse auf den Tomaten breitmachen oder in den Beeten Unkraut sprießt, greifen viele Hobbygärtner zu chemischen Pflanzenschutzmitteln. Doch diese Gifte können auch nützlichen Insekten schaden. Aus diesem Grund sollten Insektenfreunde bei der Schädlingsbekämpfung auf biologisch verträgliche Alternativen setzen. So lassen sich Schädlinge beispielsweise mit Brennnesseljauche vertreiben und unliebsamer Wildwuchs mechanisch entfernen.

Die Belastung mit Chemikalien kann allerdings auch ein "eingekauftes" Problem sein: Immer wieder stellt sich heraus, dass auch als insektenfreundlich gekennzeichnete Pflanzen mit Pestiziden behandelt wurden. Um sicher zu gehen, sollten Hobbygärtner Blumen aus Bio-Gärtnereien kaufen oder noch besser: Pflanzen aus Samen ziehen.

Tipp 4: Wilde Ecken stehen lassen

Gestutzte Hecken, aufgeräumte Beete und ein penibel getrimmter Rasen mögen für manche Menschen ein schöner Anblick sein – für Insekten aber bieten sie wenig Rückzugsräume. Abhilfe schafft eine "wilde Ecke" im Garten, die möglichst nicht verändert und selten betreten wird. Hier darf Unkraut wie Brennnessel, Löwenzahn und Klee ungestört wachsen, Totholz und Laub bleiben einfach liegen.

In dieser "unordentlichen" Umgebung finden Insekten Nahrung, Ruhe und viele geeignete Nistplätze – und der Gärtner hat wenig Arbeit. Eine schöne Ergänzung zur wilden Ecke ist das Anlegen einer Trockenmauer oder eines Steinhaufens, die viele Insektenspezies ebenfalls gerne als Rückzugsort und Nistplatz nutzen.

Trockenmauerwerke sind wichtige Biotope für zahlreiche Pflanzen und Tiere.

Tipp 5: Wasseroasen schaffen

Zahlreiche Insekten sind am und im Wasser zuhause – zum Beispiel Libellen, Schlammfliegen und Wasserwanzen. Diese Arten kann ein Teich im Garten anlocken. Dabei muss das Gewässer keineswegs groß sein, schon ein eingegrabener Trog reicht aus. Doch nicht nur Wasserinsekten sind auf das kühlende Nass angewiesen. Auch andere Spezies brauchen Wasser, um ihren Durst zu stillen oder Material für den Nestbau zu bearbeiten.

In der Natur bedienen sich die Tiere dafür aus Pfützen und am Morgentau. Im Garten können Hobbygärtner mit künstlichen Wasserstellen eine weitere Alternative bieten. Gerne trinken Bienen und Co beispielsweise aus einer sehr flachen Wasserschale, in der Steine oder Muscheln als Landeplatz dienen.

Es muss nicht gleich ein Gartenteich sein, auch flache Wasserschalen werden von vielen Insekten dankend angenommen.

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Tipp 6: Todesfallen entfernen

Dass UV-Fallen, Duftköder oder Klebestreifen gegen Mücken und Fliegen wenig insektenfreundlich sind, liegt auf der Hand. Sie schaden nicht nur den vermeintlichen Plagegeistern, sondern können auch für viele andere Insekten zur Todesfalle werden und gehören daher nicht in einen insektenfreundlichen Garten.

Darüber hinaus stellen auch künstliche Lichtquellen eine Gefahr für Insekten dar: Die Tiere werden vom Lichtschein magisch angezogen und schwirren oft bis zur völligen Erschöpfung um Lampen herum oder krabbeln sogar in sie hinein – ein Todesurteil. Um dieses Risiko zu minimieren, sollten Lichter im Garten immer nur dann brennen, wenn sie wirklich benötigt werden. Am besten eignen sich dabei Leuchtmittel ohne UV-Licht und mit geringer Streuung. Zudem sollten die Lampen geschlossen sein, damit die Insekten nicht in sie hineinfliegen können.

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