Lexikon
Driesch
Hans, deutscher Naturwissenschaftler und Philosoph, * 28. 10. 1867 Bad Kreuznach, † 17. 4. 1941 Leipzig; arbeitete 1891–1900 an der zoologischen Station in Neapel; kam durch seine Forschungen zu einem Beweis für die „Autonomie des Lebendigen“ (Entelechie), durch den er den Neovitalismus begründete. In Heidelberg trat Driesch 1912 zur philosophischen Fakultät über; 1920 Professor in Köln, 1921–1933 in Leipzig. Seine Philosophie ist „Ordnungslehre“ (1912) und „Wirklichkeitslehre“ (1917), jene als Logik und Erkenntnistheorie, diese als Metaphysik. Seine Metaphysik führte zu parapsychologischen Ergebnissen (Parapsychologie 1932).
Driesch, Hans
Hans Driesch
© wissenmedia
- Erscheinungsjahr: 1917
- Veröffentlicht: Deutsches Reich
- Verfasser:
- Deutscher Titel: Wirklichkeitslehre
- Genre: Philosophische Abhandlung
In der Abhandlung »Wirklichkeitslehre« behandelt der Biologe und Philosoph Hans Driesch (* 1867, † 1941), seit 1911 Professor der Philosophie in Heidelberg, den zweiten Teil seines philosophischen Systems, die Wirklichkeitslehre. Den ersten Teil bildet die Ordnungslehre, die die Gesamtheit der »Ordnungszeichen« untersucht, wobei Philosophie als eine Wissenslehre begriffen wird, d. h. »die Gesamtheit des Wissens vom Wissen als ein gefügemäßig geordnetes Ganze«, das von dem Ursachverhalt »Ich habe um mein Wissen wissend bewusst geordnetes Etwas« ausgeht. Werden die Gegenstände als »wirkliche« Gegenstände an sich gesetzt, so gelangt man von der Ordnungslehre zur »Wirklichkeitslehre«. – Driesch ist ein Vertreter des antimaterialistischen Neovitalismus: Das Handeln der Individuen ist ein rein organisches, biologisches Problem; jede Handlung geschieht aufgrund chemisch-physikalischer Reize und ist darüber hinaus bedingt durch die im Menschen »angesammelte« Erfahrung. Driesch ist außerdem ein Vorkämpfer für die Anerkennung der Parapsychologie. 1947 wird in Regensburg die Hans-Driesch-Gesellschaft für Philosophie und Parapsychologie gegründet.
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