Lexikon
Eurọpa
Wirtschaft
Die europäische Wirtschaftsstruktur hat sich nach dem 2. Weltkrieg infolge der Aufspaltung des Kontinents in Staaten mit freier Marktwirtschaft (im Westen) und in Staaten mit sozialistischer Planwirtschaft (im Osten) stark verändert. Erst infolge der politischen Umwälzungen von 1989/90 konnte diese Zweiteilung wieder abgebaut werden. Kennzeichnend für die europäische Wirtschaft sind die internationalen Verflechtungen mit allen Teilen der Erde. Ein wichtiger Faktor sind auch die wirtschaftlichen und politischen Bündnisse, insbesondere die Europäische Union.
Die in großen Teilen Europas stark mechanisierte Landwirtschaft liefert beträchtliche Agrarüberschüsse. Wichtige europäische Agrarprodukte sind Getreide, Kartoffeln, Zuckerrüben und Futterpflanzen sowie die Erzeugnisse der Rinder-, Schweine- und Schafzucht. Italien und Frankreich sind weltweit die führenden Weinerzeuger.
Europa verfügt über vielseitige Bodenschätze, deren Förderung jedoch z. T. stagniert oder rückläufig ist (z. B. Rückgang des Steinkohlenabbaus wegen stärkerer Nachfrage nach Erdöl und Erdgas). Weiterhin wichtig sind Braunkohle, Eisenerze, Kalisalze und verschiedene Buntmetallvorkommen. Erdölfelder von größerer Bedeutung gibt es in der Nordsee, in Russland und Rumänien, nennenswerte Erdgaslager außerdem in mehreren westeuropäischen Ländern.
Europa ist nach Nordamerika die zweitgrößte Industriemacht der Erde. Die Industrie hat sich zunächst vor allem an den Standorten der Rohstoff- und Energievorkommen entwickelt (Grundindustrien; heute noch die Zonen dichtester Besiedlung). Außerhalb dieser Gebiete verdichtet sich die Industrie vor allem an verkehrsgünstigen Punkten und an Orten mit sehr verschiedenartigen Funktionen, so in Hafen- und Großstädten und deren Umgebung. Hier dominiert die Verarbeitungs- und Konsumgüterindustrie, vor allem Textil- und Metallverarbeitung, Maschinen-, Elektro-, Papier-, Druck-, Nahrungs- und Genussmittelindustrie. Besondere Wachstumsindustrien sind in Europa die Kunststoffherstellung und die Elektronik.
Der steigende Energieverbrauch wird vor allem durch Erdöl, Erdgas und Kernenergie, nur vereinzelt auch durch Wind- und Solarenergie, gedeckt. Die Energiegewinnung durch Wasserkraft spielt vor allem in den Alpenländern, in Skandinavien, in der Ukraine und in Russland eine größere Rolle.
Durch Rationalisierung und die Verlagerung von Arbeitsplätzen in Niedriglohnländer verschiebt sich die Erwerbstätigkeit überall in Europa aus der Industrie hin zu einer Summe von Dienstleistungsaktivitäten, die z. T. unternehmensorientiert (Forschung, Unternehmensberatung, Werbung u. a.) und z. T. konsumorientiert sind (medizinische Betreuung, Ausbildung, Freizeit und Unterhaltung).
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