Lexikon

japanische Kunst

Kunsthandwerk

Seit dem 14./15. Jahrhundert entwickelte sich die bedeutende japanische Teekeramik. Unter dem Einfluss des Zen-Buddhismus entstanden in engster Verbindung mit der Teezeremonie Teeschalen (Chawan), Teebehälter (Chaire), Wasserbehälter (Mizusashi) und Blumenvasen (Hanaike) mit der Natur angenäherten Formen.
Nach 1616 gelang, angeregt durch koreanische Vorbilder, die erste Porzellanherstellung in Arita. Seit Ende des 18. Jahrhunderts ist das Exportporzellan aus Arita, auch Imari-Porzellan nach dem Hafen Imari genannt, berühmt; es zeichnet sich aus durch reichen Dekor in Blau, Rot und Gold (besonders große Schüsseln).
In der modernen Keramik seit etwa 1960 ergibt sich aus der Fortsetzung der Tradition und der Übernahme europäischer Anregungen eine selbständige, neue japanische Gestaltungspraxis, die u. a. der Altmeister Kawai in seinen Vasenschöpfungen demonstriert.
Eine hervorragende Rolle im japanischen Kunsthandwerk spielen Lackgefäße und -geräte, wobei meist Holz den Untergrund bildet. Einlegearbeiten mit Gold, Silber, Perlmutt werden in die Lackschicht eingefügt. Den Antrieb für kunstvoll arbeitende Lackwerkstätten gab, wie für alle anderen Kulturbereiche, die Einführung des Buddhismus mit der Kenntnis chinesischer und koreanischer Arbeiten.
Auch für die japanische Metallkunst bedeutete die Ankunft buddhistischer Mönche und Kunstgegenstände vom Festland einen Wendepunkt. Besonders seit dem 16. Jahrhundert hat sich eine Fülle an profanem Metallgerät erhalten, darunter speziell Schwertzierrat. Ähnlich wie die japanischen Lacke tragen die Tsuba genannten Schwertstichblätter die Namen der Plattner eingraviert, so dass sie meist zeitlich und örtlich bestimmbar sind.
Im Lauf der japanischen Geschichte gelangten zweimal chinesische und koreanische Textilien in großen Mengen nach Japan: in der Zeit vom 6. bis 8. und vom 13. bis 16. Jahrhundert. Über die frühe Zeit gibt die Sammlung des Shosoin (Köper- und Damastgewebe, Brokate, Atlas, Gaze u. a.) Auskunft, über die spätere, für die das Naihaku-Verfahren (Stickerei in Verbindung mit aufgelegter Edelmetallfolie) und Karaori (broschierter Brokat) typisch sind, Schauspielergewänder in japanischen Museen.
  1. Einleitung
  2. japanische Kunst: Museen
  3. Architektur
  4. Plastik
  5. Malerei
  6. Kunsthandwerk
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