Lexikon
Kepler
Kepler, Johannes
Johannes Kepler
© wissenmedia
Keplersche Gesetze
Keplersche Gesetze
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Kepler schloss das Studium der Theologie, Philosophie, Mathematik und Astronomie in Tübingen 1591 mit dem Magister ab. 1594–1600 unterrichtete er an der Stiftsschule in Graz Mathematik und Moral und war zugleich Mathematiker der Landesregierung. 1600 kam er als Assistent T. Brahes nach Prag; nach dessen Tod (1601) trat er seine Nachfolge als Kaiserlicher Mathematiker und Hofastronom Rudolfs II. an. 1612 nahm er am Gymnasium zu Linz eine Professur für Mathematik an, ab 1628 befand er sich in Sagan im Dienst von Wallenstein, dem er auch Horoskope stellte. Als dieser die Kepler gemachten Zusagen nicht einhielt, reiste dieser 1630 nach Regensburg, um auf dem dortigen Reichstag sein Recht geltend zu machen, starb aber dort.
In seinem Erstlingswerk, „Mysterium cosmographicum“ 1596, suchte er die Zahlenverhältnisse im Aufbau des Planetensystems zu ergründen und ihre Harmonie zu beweisen. Seine erste große Leistung gelang Kepler, als er in Prag Brahes Aufzeichnungen der Planetenbewegungen auswertete: Er erkannte, dass die Bahnen der Planeten elliptisch und nicht kreisförmig sind. 1609 formulierte er in seinem Werk „Astronomia nova“ („Neue Astronomie“) die ersten beiden der nach ihm benannten drei Gesetze der Planetenbewegung (Kepler’sche Gesetze), mit denen er das heliozentrische Weltsystem des Kopernikus durch Beobachtungsdaten untermauerte. Bei den Arbeiten an seinem Hauptwerk „Harmonices mundi libri V“ („Weltharmonik“, 5 Bände, 1619) fand er das dritte Gesetz der Planetenbewegung. Kepler entwickelte das Kopernikanische Weltbild weiter, indem er u. a. 1621 als Erster die Vorstellung aufbrachte, dass eine von der Sonne herrührende Kraft die geschlossenen Planetenbewegungen bestimmt. 1627 veröffentlichte er seine Tafeln der Planetenbewegung: „Tabulae Rudolphinae“ (Rudolfinische Tafeln), die über 200 Jahre die Grundlage aller astronomischen Rechnungen bildeten.
Als Astronom beschäftigte Kepler sich mit optischen Instrumenten. Durch seine Theorie des optischen Fernrohrs (1610–11) machte er sich zum Begründer der geometrischen Optik. Kepler war darüber hinaus ein hervorragender Mathematiker: Sein Verfahren zur Volumenbestimmung (Kepler’sche Fassregel, 1615) war von Bedeutung für die spätere Entwicklung der Infinitesimalrechnung.
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