Lexikon
Knochen
lateinisch Os; Plural OssaSkelett, Knochen
Skelett, Knochen
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festes Stützgewebe, das ausschließlich bei Wirbeltieren vorkommt (ausgenommen Knorpelfische) und durch Bänder und Gelenke vebunden das bewegliche Skelett bildet. Die Hartsubstanz der Knochen besteht aus einem Gitterwerk aus Kollagenfasern, die durch Kalkeinlagerungen (Calciumcarbonat, Calciumphosphat) gehärtet sind. Darin „eingemauert“ sind lebende Knochenzellen (Osteocyten), die über Zellfortsätze netzartig miteinander verbunden sind und über Blutkapillaren mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden. Deshalb ist Knochen ein stoffwechselaktives Gewebe.
Je nach ihrer Entstehungsart unterscheidet man zwei Grundtypen von Knochen: Deck- oder Bindegewebsknochen, die im Bindegewebe unmittelbar gebildet werden und besonders Teile des Schädels aufbauen, und Ersatzknochen, die vorgebildete Knorpelstrukturen ersetzen und die Wirbelsäule und Extremitäten bilden. Nach ihrer Form unterscheidet man platte Knochen (z. B. Schädeldecke, Schulterblatt, Brustbein, Becken), kurze Knochen (z. B. Hand- und Fußwurzelknochen, Wirbelkörper) und lange Knochen oder Röhrenknochen (Arm- und Beinknochen). Die Röhrenknochen werden unterteilt in den Schaft (Diaphyse) und die jeweils verdickten Enden (Epiphysen). Größere Knochen sind nicht massiv gebaut, sondern sie bestehen aus einer kompakten Rindenschicht (Kompakta), die in ein schwammartiges Bälkchengerüst (Spongiosa) übergeht oder bei den großen Röhrenknochen in eine Markhöhle, die mit Knochenmark gefüllt ist. Dadurch wird das Gewicht reduziert, während die Formstabilität erhalten bleibt. Außen sind alle Knochen von der Knochenhaut (Beinhaut, Periost) umgeben, von der aus bei Verletzungen die Wiederherstellung erfolgt. Dabei entsteht zunächst unverkalktes Knochenkeimgewebe (Kallus), das erst durch Kalkeinlagerung erhärtet.
Beim Menschen ist das Skelettwachstum etwa mit dem 20. Lebensjahr beendet. Bis dahin bleibt zwischen Diaphyse und den beiden Epiphysen ein Spalt (Epiphysenfuge) stark teilungsfähigen Knorpels, von dem aus das Längenwachstum des Knochens erfolgt.
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