Lexikon
Ostpreußen
Geschichte
Ostpreußen, der östliche Teil Preußens, der nach dem 2. Thorner Frieden 1466 dem Deutschen Orden verblieben war, wurde 1525 zum weltlichen Herzogtum Preußen und kam 1618 durch Nachfolgerecht an die kurbrandenburgische Linie der Hohenzollern. 1701 wurde Ostpreußen durch die Krönung des brandenburgischen Kurfürsten Friedrich III. zum König Friedrich I. „in Preußen“ Königreich. 1709–1711 stark durch die Pest entvölkert, wurde Ostpreußen 1722–1740 durch König Friedrich Wilhelm I. mit Kolonisten aus der Schweiz, der Pfalz, aus Nassau und Salzburg neu besiedelt. Nach dem Siebenjährigen Krieg nahm die Landwirtschaft in Ostpreußen einen starken Aufschwung (Getreideexporte). Die 1544 gegründete Universität Königsberg erlebte eine hohe Blüte (I. Kant). 1813 begannen in Ostpreußen die Befreiungskriege gegen Napoleon I.
1815 entstand die Provinz Ostpreußen, die 1824–1878 mit Westpreußen zur Provinz Preußen vereinigt war. Nach dem 1. Weltkrieg (Versailler Vertrag) musste das Gebiet um Soldau an Polen, das Memelland an die Alliierten (später an Litauen) abgetreten werden. Der durch den Polnischen Korridor vom Reich getrennte restliche Teil der ehemaligen Provinz Westpreußen rechts der Weichsel wurde als Regierungsbezirk Westpreußen Ostpreußen zugeschlagen. Ostpreußen wurde nach den schweren Kriegs- und Abtrennungsschäden durch die Osthilfe wirtschaftlich unterstützt.
Am Ende des 2. Weltkriegs kam es nach dem Einbruch der sowjetischen Truppen im Oktober 1944 zu einer Katastrophe, weil die Evakuierung der Zivilbevölkerung vom Gauleiter nicht rechtzeitig zugelassen und Ostpreußen bis auf einen Kessel zwischen Braunsberg, Heiligenbeil und Königsberg bis zur westlichen Samlandküste vom übrigen Deutschland abgeschnitten wurde. Hunderttausende von Zivilpersonen wurden eingeschlossen oder versuchten über das Eis des Frischen Haffs zu fliehen. Die Zahl der Todesopfer wird mit 614 000 angegeben. – Auf der Potsdamer Konferenz wurde Ostpreußen in einen sowjetischen und einen polnischen Verwaltungsbezirk geteilt. Die noch ansässige deutsche Bevölkerung wurde bis auf geringe Ausnahmen zwangsausgesiedelt. (Ostgebiete, Heimatvertriebene). Der Zwei-plus-vier-Vertrag vom 12. 9. 1990 und der deutsch-polnische Vertrag vom 14. 11. 1990 bestätigten die Grenzziehung von 1945 endgültig.
Potsdamer Konferenz: Die Großen Drei
Potsdamer Konferenz: Die Großen Drei
Potsdamer Konferenz: Die »Großen Drei« im Schlossgarten Cecilienhof bei Potsdam im August 1945. Sitzend von links nach rechts: der britische Premier Clement Attlee, US-Präsident Harry S. Truman und der sowjetische Staatschef Josef W. Stalin.
© Corbis/Bettmann/UPI
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