Lexikon
römische Kunst
Architektur, Plastik, Malerei und Kleinkunst der römischen Republik und Kaiserzeit (rund 500 v. Chr. bis rund 350 n. Chr.). Die römische Kunst ist, anders als die griechische Kunst, grundsätzlich anonym und kennt nur wenige Architekten und Künstler; die Bau- und Kunstwerke stehen in erster Linie im Dienst des Auftraggebers (Kaiser, Staat, Gemeinde, Einzelperson), repräsentieren dessen Rang und Funktion, politischen und sozialen Status sowie seine religiöse Bindung; auch die sog. dekorativen Künste (Wandmalerei, Kunstgewerbe) leiten ihren Stellenwert innerhalb des römischen Lebens davon ab und dienen, z. B. in der mythologischen Allegorie und ausgeprägten Symbolsprache, zugleich der Überhöhung der Wirklichkeit.
In der formalen Entwicklung wird die römische Kunst mitbestimmt durch die Nachbarvölker, denen Rom im Zug seiner Expansion begegnet, in der Frühzeit (7.–5. Jahrhundert v. Chr.) vor allem durch die Kunst der kulturell überlegenen Etrusker, dann durch die griechische Kunst, auch diejenige des griechischen Unteritalien und Sizilien, deren hellenistisch-„barocke“ Phase die spätrepublikanische römische Kunst prägend bestimmt (z. B. Terrassenheiligtum der Fortuna in Praeneste, Porträt des Pompejus). Der Konsolidierung der politischen Verhältnisse unter Augustus entspricht der Klassizismus der augusteischen Kunst als zweiter bestimmender Faktor der kaiserzeitlichen römischen Kunst; aus dem Wechselspiel mit den „barocken“ Komponenten gehen die treibenden Kräfte der stilistischen Entwicklung hervor; so folgt dem sog. flavischen Barock (rund 60–90) ein hadrianischer Klassizismus (1. Hälfte des 2. Jahrhunderts), diesem wieder ein severischer Barock (rund 180–220). – In der Spätantike (mit ersten Anfängen seit rund 170) gewinnen Inhalt und Funktion mehr und mehr das Übergewicht über die formalen Elemente, früh spürbar in der Imperialsymbolik, die von der sakralen Palastarchitektur und -ikonographie aus auch die weltlich-private Kunst durchdringt. Auf diesen Grundlagen erwächst etwa seit Konstantin dem Großen die frühchristlich-byzantinische und die christlich-frühmittelalterliche Kunst.
Wissenschaft
Tierische Ärzte
Menschenaffen fressen bestimmte Pflanzen, um sich zu heilen. Sie nutzen die Arzneien aus der Natur aber auch äußerlich – bei sich selbst und ihren Artgenossen. von TIM SCHRÖDER Dass Eltern ihre Kinder trösten und verarzten, wenn sich die Kleinen geschnitten oder die Haut aufgerissen haben, ist selbstverständlich: ein buntes...
Wissenschaft
Unidentifizierbare supraleitende Objekte
Einige überzogene Hypes und handfeste Skandale haben ein schlechtes Licht auf die Forschung mit Hochtemperatursupraleitern geworfen. Was läuft schief auf dem Gebiet? von DIRK EIDEMÜLLER In den letzten Monaten haben wiederholt Berichte die Runde gemacht, dass endlich Supraleiter in Reichweite kommen, die auch bei normalen...
Mehr Artikel zu diesem Thema
Weitere Lexikon Artikel
Weitere Artikel aus dem Wahrig Synonymwörterbuch
Weitere Artikel aus dem Wahrig Fremdwörterlexikon
Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch
Weitere Artikel auf wissenschaft.de
Das Arsenal der Cyberkriminellen
Romantische Welt
Ruhe im Ohr!
Mit Sonnenenergie durch die Wüste
Seide aus dem Labor
Das Dilemma mit dem grünen Tee