Lexikon
Turnen
von F. L. Jahn um 1810 geprägte zusammenfassende Bezeichnung für alle Leibesübungen. Jahn verstand die von ihm begründete Deutsche Turnkunst als ein Mittel zur Gemeinschaftsbildung und Nationalerziehung. In seinen Schriften legte er Turnübungen, Turnsprache, Turnkleidung und Turnbetrieb fest. 1811 eröffnete er in der Berliner Hasenheide den ersten Turnplatz. Als Turnerwahlspruch wurde von Jahn ein Studentenspruch übernommen: „Frisch, Frei, Froh (Fröhlich), Fromm“. Die vier „F“ dieses Wahlspruchs wurden 1844 von H. Felsing zum Turnerkreuz gestaltet. – Die liberalen Ideen der Turner veranlassten Preußen 1819–1842 zur sog. Turnsperre (Schließung aller Turnplätze). Nach 1843 wurde das Turnen Pflichtlehrfach in allen Schulen. Es entstanden viele Turnvereine, die besonders bis zur Revolution 1848/49 politische Bedeutung erlangten. Älteste Turngemeinschaften in Deutschland sind die Hamburger Turnerschaft (1816) und der Mainzer Turnverein (1817). – Die ursprünglichen Turngeräte waren Reck, Barren und Pferd; ausgeführt wurden außerdem Übungen im Klettern, Werfen, Heben, Ringen, Springen, Ziehen, Balancieren und Laufen. Heute steht im Mittelpunkt des Turnens das Gerätturnen, dessen schwierigste Form der Hochleistungssport Kunstturnen ist. Von den Turnverbänden werden auch das Turnen mit dem Rhönrad, die Gymnastik, das Trampolinturnen und die rhythmische Sportgymnastik organisiert. Barren, Bodenturnen, Pferd, Reck, Ringe, Schwebebalken.
Turngeräte (Auswahl)
Turngeräte (Auswahl)
© wissenmedia
Schwebebalken
Schwebebalken
Die rumänische Turnerin Nadia Comaneci am Schwebebalken bei den Olympischen Sommerspielen 1976 in Montreal.
© Corbis/Bettmann/UPI
Organisation: Deutscher Turner-Bund (Sportverbände).
Wissenschaft
Wasserstoff im Rohr
Er gilt als zentraler Baustein der Energiewende: Wasserstoff. Nun beginnt in Deutschland der Aufbau eines sogenannten Kernnetzes, um ihn zu seinen Nutzern zu bringen. Es basiert großenteils auf bestehenden Erdgasleitungen. Wie gut taugen sie für Wasserstoff? von KATJA MARIA ENGEL Künftig soll klimaschonend erzeugter, „grüner“...
Wissenschaft
Komplexe Tätowierungen auf Mumien in Peru entdeckt
Tattoos sind ein uralter und bis heute beliebter Körperschmuck. In der präkolumbischen Chancay-Kultur in Südamerika hatten sie offenbar eine größere Bedeutung als bislang gedacht. Denn auf der Haut von rund 1 200 Jahre alten Mumien aus Peru haben Forschende feingliedrige Tätowierungen aus komplexen Mustern entdeckt. Die Tinte war...
Mehr Artikel zu diesem Thema
Weitere Artikel aus dem Kalender
Weitere Artikel aus der Wissensbibliothek
Weitere Lexikon Artikel
Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch
Weitere Artikel auf wissenschaft.de
Geisterbilder am Himmel
Das Leben danach
Die maritime Speisekammer
Blutgruppen unserer Vorfahren entschlüsselt
Fehlende Materie entdeckt
Eldorado am Polarkreis