Lexikon
Verachtung gegenüber Polen
Wie es scheint, wollen die Türken sich jetzt in die polnischen Wirren einmischen ... Polen ist kaum zu den europäischen Mächten zu zählen. Das Land ist dünn bevölkert, weil die Grundherren ihre Untertanen wie Sklaven behandeln. Das ist eine Schwäche dieser Republik. Noch viele andere Missstände tragen zu ihrer traurigen Lage bei, so die schlechte Finanzwirtschaft und die Hand voll Truppen, 13 000 Mann, die ihre Armee darstellen sollen; kurz, alle Sünden des alten Feudalsystems haben sich hier bis auf unsere Tage erhalten: die Königswahlen mit ihrem Gefolge von Bürgerkriegen, die stürmischen Reichstage, die alle der Auflösung verfallen, das Fehlen von Gesetzen und Rechtsprechung. Es ist schlechthin das Reich der Anarchie. Ohne die Eifersucht seiner Nachbarn, die mit bewaffneter Hand die Eroberungsgelüste ehrgeiziger Fürsten in den Schranken der Mäßigung halten, wäre Polen längst unterworfen. Es ist durch Parteiungen zerrissen und daher stets schwach. Solange seine jetzige Verfassung besteht, ist es für seine Feinde wenig bedrohlich und für seine Verbündeten nur eine Last. Der Adel ist im Glück hochfahrend und anmaßlich, im Unglück feig, gierig nach Bestechungsgeldern, ebenso unfähig zu herzhaften Entschlüssen wie zur Durchführung. Kurz, nach meiner Ansicht steht es unter den Völkern Europas am tiefsten ...
Sollte Russland einmal unserer Hilfe dringend bedürfen, so brächte man es vielleicht dazu, in die Abtretung von Thorn und Elbing mit Umgebung zu willigen. Dadurch würde die Verbindung mit Pommern und der Weichsel hergestellt. Das nächste Mal könnte man ein anderes Stück nehmen; Danzig müsste bis zuletzt aufgespart bleiben ..."
Perlenkette im Plasma
Seit vielen Jahren wundern sich Forscher, warum sich in einem ionisierten Gas Reihen aus Staubpartikeln bilden können. Nun ist das Rätsel gelöst. von DIRK EIDEMÜLLER Das Plasmakristall-Experiment ist die älteste noch in Betrieb befindliche Versuchsreihe an Bord der Internationalen Raumstation (ISS). Seit rund zwanzig Jahren ist...
Transport in die Tiefe
Biologische Pumpen regeln den Stoffhaushalt der Ozeane: Sie lagern CO2 ein und wirken damit dem Klimawandel entgegen. von KURT DE SWAAF Es schneit. Langsam rieselt ein steter Strom aus Flocken herab, die weiß im Scheinwerferlicht leuchten. Außerhalb des Kegels herrschen totale Finsternis und Stille. Eine winterliche Fahrt durch...