wissen.de Artikel
Nachhaltig beschenkt
Eine Grundidee von Weihnachten ist es, anderen etwas Gutes zu tun. Deswegen suchen wir wochenlang nach tollen Geschenken für unsere Liebsten und kaufen lieber zu viel als zu wenig. Doch was auf den ersten Blick schön anmutet und den Empfänger freut, ist meist wenig nachhaltig. Durch die Masse von Geschenken wird unsere Umwelt schon während der Produktion belastet, Mitarbeiter werden zum Teil ausgebeutet und sinnvoll sind die Geschenke ebenfalls selten, weil sie oft gar nicht gebraucht werden. Wie wäre es daher, wenn wir Familie und Freunde mal mit nachhaltigen Geschenken überraschen? Möglichkeiten gibt es viele.
Bessere Qualität und längere Haltbarkeit
Statt in Masse könnten wir beispielsweise in Qualität investieren. Wenn wir bei Kinderspielzeug eher darauf achten, dass die Produkte lange halten und belastbar sind, haben auch Kinder und Eltern etwas davon. Das Siegel "spiel gut" zeichnet beispielsweise Produkte aus, die umweltverträglich sind, bei denen die Lebensdauer auch dem Spielzweck entspricht und die die Kreativität der Kinder fördern.
Viele Spielzeuge und Textilien enthalten außerdem Umweltgifte, mit denen wir uns selbst und die Natur unnötig belasten. Materialien, Farben, Lacke oder Kleber sollten deswegen möglichst schadstofffrei sein. Bei Plastikspielzeug lohnt es sich daher auf die Hinweise "phthalatfrei" oder "PVC-frei" zu achten und beim Einkauf der eigenen Nase trauen: Spielzeug und Textilien, die unangenehm riechen, sollten im Regal bleiben.
Alternative Naturprodukte
Eine gute Alternative ist meistens Spielzeug oder Kleidung aus Naturmaterialien - allerdings gibt es auch hier ein paar Dinge zu beachten. Bei Holzspielzeug ist es beispielsweise ein Pluspunkt für die Umwelt, wenn das Material aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt. Das erkennt man am FSC- oder am PEFC-Siegel.
Bei Kleidung tut es der Umwelt zudem gut, wenn wir Produkte aus Bio-Rohstoffen verschenken. Denn der Chemieeinsatz auf Baumwollfeldern ist etwa achtmal so hoch wie jener beim Anbau von Nahrungsmitteln. Bio-Baumwolle wird hingegen ohne Einsatz von Dünger und Pestiziden angebaut. Man erkennt sie an dem blauen Siegel "NATURTEXTIL IVN zertifiziert BEST" und dem GOTS-Siegel. Beide garantieren auch eine sozial verträgliche Herstellung.
Faire Produktion unterstützen
Wer möchte schon gern sein Weihnachtsglück mit Fron und Leid von Kindern erkaufen? Leider aber passiert dies leichter als wir glauben möchten. Denn der überwiegende Teil des in Deutschland verkauften Spielzeugs wird in Entwicklungs- und Schwellenländern produziert – und dies teilweise auch mit Kinderarbeit. Es geht aber auch anders: Viele verantwortungsvolle Hersteller achten neben den Umweltbedingungen auch auf faire Arbeitsbedingungen in den Produktionsländern und vermeiden Kinderarbeit.
Bei der Suche nach sozial verträglich hergestelltem Spielzeug hilft die Kampagne "fair spielt". Sie gibt eine Liste von Spielzeugherstellern heraus, die sich für bessere Arbeitsbedingungen einsetzen. Fair hergestellte Bälle und Textilien erkennen Verbraucher auch am Fairtrade-Siegel. Durch den Kauf solchen Spielzeugs verbessern wir die ökologische und soziale Bilanz seines Geschenks – und sorgen gleichzeitig dafür, dass unsere Nachfrage die positiven Bemühungen zur Verbesserung der Situation belohnt.