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Natur-Apps- digitale Bestimmungshelfer

Ob beim Waldspaziergang, Ausflug an den See oder bei der Fahrradtour durch Wiesen und Felder: Gerade im Sommer bieten sich viele Gelegenheiten, die Natur zu genießen. Wer aufmerksam hinschaut und -hört kann dabei interessante Tiere und Pflanzen entdecken. Doch worum handelt es sich? Früher halfen Bestimmungsbücher bei der Identifizierung von Flora und Fauna – heute gibt es Apps dafür. Tipps für Smartphone-affine Naturentdecker.
DAL, 16.08.2019

In der Natur leisten Apps nicht nur bei der Orientierung, sondern auch bei der Bestimmung von Tieren und Pflanzen wunderbare Dienste.

iStock.com, PJPhoto

Spurensuche im Wald

Entdecke den Wald! So lautet das Motto der "Waldfibel" vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Die kostenlose App liefert Informationen rund um die Lebewesen des Waldes – von Rothirsch und Eichelhäher, über Fichte und Kiefer bis hin zum Pfifferling und der Waldameise. Im Waldquiz und Baumspiel können Nutzer ihr Wissen auf unterhaltsame Weise testen, dazu gibt es interessante Fakten zur Fortwirtschaft und eine deutschlandweite Waldkarte.

Ein praktisches Tool ist auch der Baummesser, mit dem die Höhe eines Baumes abgeschätzt werden kann. Dafür muss mit der Kamera des Smartphones zunächst ein Foto der Pflanze gemacht werden. Danach werden die Schritte bis zum Erreichen des Stammes gezählt. Auf Basis dieser Daten berechnet die App dann die ungefähre Baumhöhe.

Die kostenlose App "Waldfibel" des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft bietet sich als Begleiter für einen Waldspaziergang an.

BMEL

Natur in der Stadt

Die "Naturblick"-App des Naturkundemuseums Berlin soll dagegen vor allem bei der Erkundung der Natur im städtischen Umfeld helfen. Ursprünglich wurde die kostenlose Anwendung für die Hauptstadt entwickelt und enthält einige Berlin-spezifische Elemente, zum Beispiel werden auf einer Karte besonders interessante Orte zum Naturerkunden angezeigt. Die App lässt sich aber ohne weiteres auch andernorts nutzen, denn die meisten der darin behandelten Tier- und Pflanzenarten kommen auch in anderen Regionen vor.

Das Prinzip hinter "Naturblick" ist simpel: Die App bestimmt eine Art, indem sie nach charakteristischen Merkmalen fragt. Im Fall von Bäumen, Kräutern und Blumen ist auch die Erkennung mittels Foto möglich. Darüber hinaus können Nutzer auch einfach in den zusammengestellten Informationen zu den unterschiedlichen Tieren und Pflanzen stöbern. Sogar die Identifizierung von Vogelstimmen ist möglich.

Mit der App "Vogelwelt" des NABU kommt man – zumindest in Mitteleuropa – auch ohne Bestimmungsbuch über die Runden.

NABU

Was zwitschert denn da?

Ebenfalls beim Erkunden der Vogelwelt hilft die gleichnamige App des Naturschutzbunds NABU. Die Anwendung wartet mit Fotos, Beschreibungen und Verbreitungskarten zu 308 Arten auf. Mit der Bestimmungsfunktion können Nutzer die Merkmale des gesuchten Vogels eingeben – und schon werden Vorschläge zur möglichen Identität des Piepmatzes gemacht.

Neben den kostenlosen Basisfunktionen bietet die "Vogelwelt" die Möglichkeit, einige Extras hinzuzukaufen. Dazu gehören etwa Vogelstimmen, Bilder von Eiern und Videosequenzen, die das typische Verhalten der Vögel in ihrer natürlichen Umgebung zeigen. Durch die Erlöse aus diesen In-App-Käufen kann zum einen die Basis-App kostenlos angeboten werden. Zum anderen fließt ein Teil des Geldes laut NABU in den Naturschutz.

Eine Besonderheit der kostenlosen NABU-App "Insektenwelt" ist die Verknüpfung mit der Aktion "Insektensommer". Für 2019 ist die Zählaktion allerdings bereits abgeschlossen.

NABU, E. Neuling

Insekten auf der Spur

Ob Biene, Libelle oder Fliege: Eine weitere NABU-App widmet sich den häufigsten bei uns heimischen Insekten. Die "Insektenwelt" bietet 122 Artenporträts und eine fotografische Erkennungsfunktion. Eine Besonderheit der kostenlosen App ist die Verknüpfung mit der Aktion "Insektensommer", bei der der NABU jedes Jahr zum Insektenzählen aufruft. So lassen sich beobachtete Insekten direkt über die App melden.

Die App "Flora Incognita" erlaubt eine Bestimmung mehrerer Tausend mitteleuropäischer Pflanzenarten.

Flora Incognita / Technische Universität Ilmenau / MPi für Biogeochemie

Was wächst denn da?

Für Freunde der Botanik ist die kostenlose App "Flora Incognita" konzipiert. Die von der Technischen Universität Ilmenau und dem Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena entwickelte Anwendung vermittelt Wissen über die Pflanzenwelt Mitteleuropas. Zu mehr als 4.800 wildwachsenden Arten gibt es Steckbriefe mit Informationen zu Aussehen, Blühzeitraum, Giftigkeit und Schutzstatus.

Um einzelne Pflanzen zu bestimmen, können Nutzer mit der Smartphone-Kamera Fotos von Blüten und Blättern aufnehmen. Anhand dieser Bilder ermittelt die App, um welche Spezies es sich handeln könnte.

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