wissen.de Artikel
Online-Studium
Das Lernen im Cyberspace ist momentan eines der spannendsten Projekte des deutschen Bildungssektors. Die digitale Revolution erfasst auch die Hochschulen und verändert sie tiefgreifend.
Auf dem Weg ins Netz
Die deutschen Hochschulen befinden sich auf dem Weg ins Internet. Immer größer ist das Angebot der Universitäten für Unterrichtsmaterial in Datenbanken, die über das Internet zugänglich und abrufbar sind. Immer mehr Studenten schicken ihre Hausarbeiten und Übungsaufgaben per E-Mail an die Korrektoren und bekommen auf dem gleichen Weg die Verbesserungen zurück. Immer öfter kümmern sich Professoren nicht nur in Sprechstunden auf dem Campus um ihre Studenten, sondern auch in den Newsgroups und Chaträumen auf den leistungsfähigen Webservern, die ihre Institute anschaffen.
Die Hochschulen bieten einzeln oder im Verbund verschiedene Formen netzbasierter, orts- und zeitunabhängiger Lehrveranstaltungen an. Rein virtuelle Studiengänge sind in Deutschland jedoch bislang meist nur als Weiterbildungs- oder Aufbau-, nicht aber als komplettes Hochschulstudium zu finden. Selbst die Fernstudienangebote der Fernuniversität Hagen beinhalten zumeist Anteile von Präsenzveranstaltungen.
Die Bereitstellung von multimedialen Modulen für das selbstgesteuerte Lernen und eine intensive Betreuung der Studierenden über das Internet ermöglichen Berufstätigen oder Menschen mit familiären und sozialen Bindungen an die häusliche Umgebung ein Voll- oder Teilzeitstudium. Die Nutzung von Modulen aus den Studiengängen kann besonders gut den individuellen Ansprüchen an eine berufsbezogene Weiterbildung angepasst werden. Mit den Vorzügen traditioneller Ausbildung an Fachhochschulen wie Kompetenz, Praxisorientierung und Betreuung in kleinen Gruppen ergeben sich somit sehr gute Berufs- und Karrierechancen.
Virtuelles Studium - die Zukunft
Die "Virtuelle Universität" ist die Vision einer Hochschule, die ihr gesamtes Angebot und ihre Betreuungsleistungen via Internet zu den Studierenden bringt - jederzeit und völlig unabhängig vom Ort. Die virtuelle Universität geht über bisherige Ansätze mediengestützten Lernens hinaus, in dem sie alle Funktionen einer Hochschule über Kommunikationsnetze verfügbar macht. Ziel ist das vollständige und homogene Online-Studium.
Die Studierenden begreifen PC und Internet als neuen Lernort, als Informationsagenten und als Kommunkationszentrum. Eine individuelle und intensive Betreuung ist dennoch gewährleistet:
- Unterstützung von Gruppenarbeit über virtuelle Räume,
- Zugang zu Bibliotheken und zu verteilten Informationsressourcen im Netz,
- Zugang zu virtuellen Ringvorlesungen,
- E-Mail, Newsgroups, Chatrooms und PC-Videokonferenz.
Damit eröffnen die Hochschulen einen ganz neuen Karrierezweig: akademische Aus- und Weiterbildung auch für all jene Zielgruppen, deren Alltag keine Zeit oder Gelegenheit lässt, um Seminare, Vorlesungen oder Bibliotheken zu besuchen. Dazu gehören Führungskräfte, die sich neben oder zusätzlich zu ihrem Beruf qualifizieren wollen.