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So werden nervige Aufgaben zum Klacks

Es gibt Aufgaben, die einfach nur frustrierend und anstrengend sind, aber trotzdem erledigt werden müssen. Sei es bei der Arbeit, in der Schule oder im Haushalt. Da uns diese nervigen Aufgaben keinen Spaß machen, müssen wir uns häufig mühevoll dazu überwinden und uns irgendwie motivieren. Doch schon ein paar Tricks aus der Psychologie können dabei helfen, unliebsame Jobs möglichst einfach und stressfrei zu bewältigen.
AMA, 16.01.2023
Symbolbild unliebsame Aufgabe

© LumiNola, GettyImages

Die Wäsche türmt sich vor dem Bügelbrett, der Aufsatz über Napoleon schreibt sich nicht von selbst oder in der Firma ist mal wieder eine langwierige Datenprüfung fällig? Ätzend, aber es führt kein Weg dran vorbei. Die Aufgaben müssen irgendwie erledigt werden. Dabei funktionieren manche Strategien allerdings deutlich besser als andere. Fünf Tipps für den Umgang mit unliebsamen Aufgaben.

Tipp 1: Sich der Aufgabe stellen

Es klingt banal, aber manchmal kann es hilfreich sein, einfach mit der nervigen Aufgabe zu beginnen, ohne vorher zu lange darüber nachzudenken, wie nervig genau sie eigentlich ist. Häufig ist das demotivierende Gefühl, das wir vor der Erledigung einer Aufgabe empfinden, nämlich deutlich schlimmer als die Aufgabe selbst.

Um sich einer Aufgabe zu stellen, kann es auch helfen, sie vorher zu strukturieren und abzuschätzen, wie lange sie dauern wird. Im Endeffekt entsprechen Napoleon-Aufsatz oder Datenprüfung vielleicht nur zwei Stunden Arbeitszeit und je früher man damit beginnt, desto eher ist man die unliebsame Aufgabe auch schon wieder los.

Tipp 2: Ein angenehmer Arbeitsplatz

Auch die Arbeitsatmosphäre kann einen großen Einfluss darauf haben, wie wohl wir uns bei einer anstrengenden Tätigkeit fühlen und wie gut sie uns von der Hand geht. Vielleicht motiviert es ja, das Bügelbrett ans Fenster oder vor den Fernseher zu stellen statt in Richtung Wand. Und die Arbeit in der Firma fällt womöglich leichter, wenn der Schreibtisch individuell gestaltet ist, etwa mit frischen Blumen oder Bildern vom letzten Urlaub. Manchmal sind es die kleinen Dinge, die einen unliebsamen Job erträglicher machen und die Motivation erhöhen.

Bügelnder Mann mit Kopfhörer
Musik zu hören, ist eine Möglichkeit der Stimmung einen Schub zu geben. Und nach getaner Arbeit darf man sich auch getrost etwas gönnen.

© PixelsEffect, GettyImages

Tipp 3: Positiv denken

Oft trägt auch unsere eigene Haltung dazu bei, dass uns manche Aufgaben deutlich mehr quälen als sie es tatsächlich müssten. Statt nur die eine unliebsame Aufgabe zu sehen, könnte wir stattdessen auch mal bewusst die anderen Aufgaben des Tages wahrnehmen, die uns sogar Spaß bereiten. Oder wir könnten weniger darüber nachdenken, wie nervig eine Aufgabe ist, sondern darüber, wie befreit und glücklich wir uns fühlen werden, sobald sie bewältigt ist. Hierbei kann es sich auch lohnen, eine große Aufgabe geistig in kleinere Schritte einzuteilen und nach der Erledigung jedes Teilziels ein kleines Erfolgserlebnis zu haben.

Tipp 4: Die Aufgabe am Stück erledigen

Manch einer versucht vielleicht, die unliebsame Aufgabe zu splitten und zwischendrin immer wieder einfachere, spaßige Tätigkeiten einzuschieben. Was auf den ersten Blick wie eine gute Möglichkeit erscheint, um wieder neue Energie zu sammeln, hat in Wirklichkeit allerdings den gegenteiligen Effekt. Wissenschaftler von der WHU – Otto Beisheim School of Management, der Trinity Business School in Dublin und der Schumpeter School of Business and Economics in Wuppertal haben gerade herausgefunden, dass es deutlich besser für unser Erschöpfungslevel am Ende des Tages ist, wenn wir eine unliebsame Aufgabe einfach an einem Stück erledigen statt sie mit schöneren Tätigkeiten abzuwechseln.

Der Grund: Einerseits wird uns dadurch noch stärker bewusst, wie nervig die schwere Aufgabe im Vergleich zu den leichten Aufgaben wirklich ist. Andererseits zieht es bereits genug Kraft, wenn wir uns ein einziges Mal zu einer nervigen Tätigkeit überwinden müssen. Wechseln wir tagsüber mehrmals ab, bedeutet das auch, dass wir uns jedes Mal aufs Neue motivieren müssen. Das kostet deutlich mehr Kraft und erschöpft uns – teilweise bis hinein in den nachfolgenden Arbeitstag.

Eine unliebsame Aufgabe am Stück durchzuziehen, bedeutet aber natürlich nicht, zwischendrin keine Pausen einzulegen. Die sind wichtig, um den Kopf frei zu bekommen und konzentriert zu bleiben. Ein kurzer Spaziergang oder eine Snackpause können der Arbeitsmoral neuen Schub verleihen.

Tipp 5: Sich belohnen

Ist die Aufgabe erledigt, dürfen wir das ruhig mit einer Belohnung feiern. Allein der Gedanke daran macht die Arbeit meist deutlich leichter und beschwingter. Es müssen aber natürlich nicht immer große, teure Belohnungen wie ein Konzert- oder Kinobesuch sein. Oft reicht auch eine heiße Badewanne, ein leckeres Abendessen oder ein entspannter Filmabend auf der Couch.

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