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Oslo 1952

Volksfest-Stimmung in Norwegen

Erstmals fanden die Olympischen Winterspiele in einem skandinavischen Land statt. Die Veranstaltung stieß bei der Bevölkerung auf große Begeisterung und verzeichnete einen Zuschauerrekord.

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Die Organisatoren im Mutterland des nordischen Skisports hatten zunächst Bedenken gegen die Ausrichtung der Spiele: Die Stadt Oslo verfügte nicht über die notwendigen Sportstätten. Dieses Defizit konnte durch diverse Neu- und Umbauten bis zur Eröffnungsfeier jedoch behoben werden. Die Anlagen erfüllten ebenso die Erwartungen von Aktiven und Funktionären wie die Strecken für die neuen olympischen Disziplinen Riesenslalom (Damen und Herren) und 10-km-Langlauf (Damen).

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Im Vorfeld der Spiele hatten die Norweger eine Idee Carl Diems aufgegriffen, auch zum Ort der Winterspiele eine Fackelstaffel zu organisieren. 1940 war ein “Botenlauf der Freundschaft von Chamonix, dem Ort der ersten Winterspiele, nach Garmisch-Partenkirchen geplant gewesen. Die Norweger begannen ihren Lauf im südnorwegischen Morgedal. In dem Ort in der Provinz Telemark stand das Geburtshaus des Bauern Sondre Norheim, der 1868 die erste funktionsfähige Skibindung erfunden hatte und als Begründer des modernen Skilaufs gilt. Letzter Fackelträger im Bislett-Stadion war der 19jährige Enkel Egil des Polarforschers Fridtjof Nansen, einem Vorreiter der Entwicklung des “Schneeschuhlaufens.

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Zum ersten Mal nach Ende des Zweiten Weltkriegs nahmen wieder eine deutsche und eine japanische Mannschaft an Olympischen Spielen teil. Das Organisationskomitee hatte die Einreise der westdeutschen Sportler von Entnazifizierungsbescheiden abhängig gemacht. Befürchtungen, die Norweger würden den ehemaligen Besatzern mit Ressentiments entgegentreten, erwiesen sich als unbegründet. Begeisterungsfähigkeit und Objektivität der Zuschauer prägten die Atmosphäre: Mit 150 000 Zuschauern beim Skispringen am Holmenkollen stellte Norwegen einen Publikumsrekord auf, der noch Mitte der 90er Jahre Bestand hatte. An den Langlaufloipen fiel die Unterscheidung zwischen Zuschauern und Aktiven schwer, denn auch die Mehrzahl der Besucher war auf Skiern gekommen.

Für Schlagzeilen sorgte der amerikanische Eiskunstläufer Richard “Dick Button, der seinen Sieg von 1948 wiederholte und bei seiner Kür als erster Sportler einen Dreifachsprung den Toe-Loop sowie den Doppelaxel zeigte.

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Zu den Höhepunkten gehörte der Sieg der 31jährigen Finnin Lydia Wideman. Die älteste Teilnehmerin der Spiele entschied mit dem 10-km-Langlauf den ersten nordischen Wettbewerb für Frauen im olympischen Programm zu ihren Gunsten.

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