Großes Wörterbuch der deutschen Sprache

zurückziehen

zu|rụ̈ck|zie|hen
V.
187
I.
mit Akk.; hat zurückgezogen
1.
etwas z.
a)
zu sich heranziehen, an den Körper ziehen;
die Hand, den (ausgestreckten) Fuß z.
b)
zur Seite ziehen;
die Vorhänge z.
c)
widerrufen, für nicht mehr gültig, für nicht mehr erwünscht erklären;
eine Bestellung, einen Auftrag, eine Klage z.
d)
aus dem Handel, aus dem Verkehr ziehen;
eine Ware, ein Medikament z.
2.
etwas oder jmdn. z.
nach hinten ziehen, an eine Stelle weiter hinten ziehen;
den Tisch ein Stück z.; jmdn. vom Ufer, Abgrund z.
3.
jmdn. z.
a)
an einen Ort weiter hinten marschieren lassen;
Truppen z.
b)
zurückkehren lassen;
einen Botschafter z.
c)
unpersönl., mit „es“
es zieht jmdn. zurück
in jmdm. erwacht das Bedürfnis zurückzukehren, wiederzukommen;
es zieht mich immer wieder dorthin, hierher, in diese schöne Stadt zurück
II.
refl.; hat zurückgezogen
sich z.
1.
nach hinten gehen, sich rückwärts bewegen;
Truppen ziehen sich zurück
2.
an einen Ort gehen (an dem man allein, ungestört ist);
sich in sein Zimmer z.; sich ins Privatleben z.
seinen Beruf nicht mehr ausüben;
sich in die Einsamkeit z.;
vgl.
zurückgezogen
3.
sich aus, von etwas z.
an etwas nicht mehr teilnehmen;
sich aus dem Geschäftsleben, aus dem politischen Leben z.; sich von der Öffentlichkeit z.; der Schauspieler hat sich von der Bühne zurückgezogen
der Schauspieler tritt nicht mehr auf
4.
sich von jmdm. z.
mit jmdm. nicht mehr zusammenkommen (wollen), den freundschaftlichen Verkehr mit jmdm. abbrechen
III.
o. Obj.; ist zurückgezogen
seinen Wohnsitz erneut an einen Ort verlegen (an dem man schon gewohnt hat);
sie sind wieder nach Freiburg zurückgezogen
forschpespektive_NEU.jpg
Wissenschaft

Flüchtige Dogmen

Warum werden in der Biologie immer wieder Dogmen aufgestellt – und meist auch wieder gebrochen? Schließlich kommt der Begriff „Dogma“ historisch aus Theologie und Philosophie und bezeichnet vornehmlich eine – meist „von oben“ – beschlossene oder gar verordnete grundsätzliche Lehraussage, deren Wahrheitsanspruch als unumstößlich...

Landwirtschaft, Schädlinge
Wissenschaft

Wie viel ist genug?

Pestizide schaden Mensch und Natur. Trotzdem setzen Landwirte die Mittel zum Zwecke einer ertragreichen Ernte ein. von RAINER KURLEMANN Die meisten Landwirte haben ein gutes Verhältnis zur Natur. Trotzdem können sie sich nicht an allen Insekten erfreuen, die sie auf ihren Feldern und Pflanzen finden. Die Glasflügelzikade gehört...

Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch

Weitere Artikel aus dem Vornamenlexikon