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Sternenhimmel im April 2018: Abendstern, Sternschnuppen und ein neuer Planetenjäger

Auch wenn die Nächte kürzer werden, gibt es in diesem Monat am Himmel einiges zu sehen. So fallen ab Mitte April wieder Sternschnuppen, die Venus strahlt als heller "Abendstern" und das Frühlingsdreieck zeigt deutlich, dass auch am Nachthimmel der Frühling eingezogen ist. In diesem Monat könnte zudem ein neues Weltraumteleskop starten – es ist speziell für die Suche nach Planeten um fremde Sonnen ausgelegt
NPO, 05.04.2018

Das Frühlingsdreieck verbindet die hellsten Sternen der Sternbilder Jungfrau, Bärenhüter und Löwe.

Stellarium

Mit dem April ist auch am Himmel der Frühling eingekehrt: Inzwischen sind die Tage deutlich länger geworden und der Nachthimmel wird erst gegen 21:30 Uhr richtig dunkel. Ende dieses Monats wird sich die Nacht sogar auf nur fünf Stunden echte Dunkelheit verkürzt haben. Dennoch lohnt auch jetzt ein Blick zu den Sternen. Momentan tauchen fast alle Tierkreis-Sternbilder im Laufe der Nacht am Himmel auf. Nur Widder und Fische sind nicht sichtbar, weil sie tagsüber am Himmel stehen.

Besonders gut zu sehen sind die Sternbilder Löwe, Jungfrau und Bärenhüter. Schon die alten Ägypter könnten das Sternbild des Löwen am Himmel erkannt haben. Später sahen auch die Babylonier und Griechen in dieser Sternenkonstellation den hellen Rumpf und schwächer leuchtenden gebogenen Hals und Kopf eines Löwen. Der hellste Stern des Löwen, Regulus, bildet momentan gemeinsam mit Spica aus dem Sternbild Jungfrau und Arkturus aus dem Bärenhüter das Frühlingsdreieck. Dieses steht in der ersten Nachthälfte im Südosten am Himmel.

Die helle Venus als Abendstern.

Venus als Abendstern, Jupiter beherrscht die Nacht

Wer in diesen Tagen morgens zum Himmel aufgeblickt hat, der konnte in der Nähe des Mondes einen auffallend hellen Lichtpunkt sehen. Dabei handelt es sich nicht um einen Stern, sondern um Jupiter, den größten Planeten in unserem Sonnensystem. Er dominiert in diesem Monat die ganze Nacht hindurch – von seinem Aufgang gegen 22:00 Uhr im Osten bis zu seinem Untergang morgens früh gegen 07:00 Uhr ist er nach dem Mond das hellste Objekt am Nachthimmel. Am frühen Morgen gesellen sich die weniger hellen Planeten Mars und Saturn zum Jupiter dazu.

Doch im Laufe des Monats bekommt der Jupiter weibliche Konkurrenz: Die Venus leuchtet bereits kurz nach Sonnenuntergang als "Abendstern" und übertrifft den Jupiter in ihrer Helligkeit bei weitem. Während sie Anfang des Monats nur sehr kurz und tief am Westhimmel steht, bleibt sie im Laufe des April immer länger stehen. Am Abend des 18. April steht die dünne Mondsichel relativ nah schräg oberhalb der hellen Venus.

Ende April zieht die helle Venus kurz nach der Abenddämmerung durch das Sternbild Stier. Sie wandert von unten kommend am 24. April nah am Siebengestirn, den Plejaden vorüber. Am Monatsende steht unser Nachbarplanet dann rechts neben dem rötlichen Auge des Stiers, dem Stern Aldebaran. Dieser Rote Riese leuchtet 200-mal so hell wie unsere Sonne und ist fast 45-mal größer als sie.

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