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Strom sparen in der Küche - welche Maßnahmen sind wirklich effektiv?

Pünktlich zur Bundestagswahl suchen sich die Parteien Themen, mit denen sie beim Wähler Punkte sammeln wollen. Neben der Bildungs- und Steuerpolitik steht immer mal wieder ein Themenbereich mit auf der Liste: die Kosten fürs Wohnen. Letzteres ist in den vergangenen Jahren aus verschiedenen Gründen teurer geworden. Steigende Mietpreise werden gerade in den Metropolregionen zum Aufreger. Aber auch bei den Betriebskosten ist die Entwicklung nicht ohne. Steigende Energiepreise kommen hier direkt beim Mieter an. Die Folge: Die sogenannte zweite Miete hat in den letzten Jahren spürbar angezogen. Und auch beim Strom ist diese Entwicklung offensichtlich. Wer sich die Abrechnungen der Versorger über die letzten Jahre anschaut und vergleicht, wird automatisch schmunzeln müssen.

In der Küche steht alles bereit für das leckere Kochen - doch wie lässt sich der Energieverbrauch dabei gering halten?

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Kein Wunder also, dass der VIK-Strompreisindex (VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e. V.) in den letzten Jahren eigentlich nur eine Richtung gekannt hat – nach oben. Die Endverbraucherpreise für den Strom sind ärgerlich. Es gibt letztlich aber nur zwei Möglichkeiten, um darauf zu reagieren. Entweder wird der Anbieter gewechselt (was Verbraucher noch nicht konsequent genug nutzen) oder einfach Strom gespart. Wie lässt sich an der Verbrauchsschraube in der Küche drehen?

1. Stand-by-Modus verbraucht Strom

Es ist bequem, einfach auf einen Knopf zu drücken und schon ist die Kaffeemaschine oder die Mikrowelle aus dem Schlafmodus geweckt. Aber: Auch in der Küche gilt, was bei Unterhaltungselektronik und dem Rechner eigentlich schon lange angekommen ist. Der sogenannte Stand by der Geräte – um eine schnelle Betriebsbereitschaft zu erreichen – kostet Strom.

Und auch wenn es am Tag vielleicht nur ein paar Watt sind, welche die Geräte aus dem Netz ziehen – unterm Strich wird sich das ganze nach einem Jahr summieren. Bedeutet: Wer Strom in der Küche sparen will, schaltet die Elektrogeräte komplett aus statt sie am Netz zu lassen.

2. Kaffeemaschine mit Isokanne

Morgens verströmt die Kaffeemaschine einen herrlichen Duft. Besonders Automaten mit eingebauter Mahl- und Brühautomatik werden schnell zu einem Highlight. Und können beim Stromsparen helfen.

Der Handel bietet nach wie vor Kaffeemaschinen mit Glaskanne an. Eingebaut ist eine Heizplatte, welchen den Kaffee warmhalten soll. Das Problem: Die Platte verbraucht Strom. Warum nicht auf eine Kaffeemaschine mit Isokanne umsteigen? Bei entsprechender Qualität bleibt der Kaffee über Stunden warm.

3. Passende Töpfe und Pfannen verwenden

Dieser Punkt scheint sich leider immer noch nicht herumgesprochen zu haben. Sobald das Kochgeschirr nicht auf die Größe der Kochfläche zugeschnitten ist, kommt es zu einem Mehrverbrauch. Heißt:

  • ein zu großer Topf braucht zu lange
  • ein zu kleiner Topf verschwendet Energie.

Einfaches Beispiel: Ein Topf mit 5 Litern Wasser braucht auf der kleinsten Kochfläche einfach zu lange, um das Wasser zum Kochen zu bringen. Und jede Minute zieht Strom aus dem Netz.

Dieser Trick hilft ohne große Mühe beim Stromsparen. Um noch mehr Potenzial herauszuholen, wird einfach zum passenden Deckel gegriffen. Auf diese Weise ist das Energiesparpotenzial noch etwas höher.

4. Schnellkochtopf verwenden

Nicht jeder Haushalt hat ihn – wer ihn aber ausprobiert, gibt ihn so schnell nicht wieder her. Die Rede ist vom Schnellkochtopf. Letzterer basiert auf dem Prinzip, dass sich im Garraum ein hoher Druck entwickelt.

Dieser führt zu einem Temperaturanstieg auf mehr als 100 °C im Inneren. Der Vorteil: Bei einer höheren Temperatur verkürzt sich die Garzeit. Gerichte werden mit Schnellkochtopf in bis zu der Hälfte der Zeit fertig. Beim Kauf eines Schnellkochtopfes weisen die Modelle mitunter einige Unterschiede auf. Dazu gehören laut https://www.haushaltstipps.net/schnellkochtopf-test/ unter anderem das Fassungsvermögen, die Ein-Hand-Bedienung und auch die Anzahl an Garprogrammen.

Hinweis: Der Umgang mit dem Schnellkochtopf ist nicht ganz ohne. Jeder Haushalt sollte sich mit der Handhabung vertraut machen, um Unfälle (und Verbrennungen) zu vermeiden.

5. Energieeffiziente Geräte einsetzen

Ein sehr wichtiger Punkt ist und bleibt das Thema Energieeffizienz. Gerade beim Kühlschrank, dem Herd und der Gefriertruhe wird eine erhebliche Menge Strom verbraucht. Speziell ältere Geräte sind in der Praxis häufiger verbrauchsintensiver.

Erkennbar ist die Energieeffizienz an den Energieeffizienzklassen. Die beste Klasse ist A+++. Laut BMWI (Bundesministerium für Wirtschaft und Energie) können Haushalte mit dieser Klasse im Vergleich zu A+ 50 Prozent Energie sparen. Natürlich haben diese Geräte ihren Preis. Um die Anschaffungskosten nicht ausufern zu lassen, ist deren Anschaffung anzuraten, wenn das Altgerät kaputtgeht.

Energieklassen im Überblick:

  • A+++
  • A++
  • A+
  • A
  • B bis G

Tipp: Der richtige Standort ist für den Verbrauch der Geräte von Bedeutung. Kühl- oder Gefriergeräte fühlen sich eigentlich im Keller am wohlsten. Sofern dies nicht machbar ist, sollte unbedingt ein gewisser Abstand zu Hitzequellen eingehalten werden. Parallel ist dafür zu sorgen, dass Luft hinter dem Gerät zirkulieren kann.

6. Den Kühlschrank richtig nutzen

Auf den Verbrauch der Gefrier- und Kühlgeräte hat nicht nur der Standort Bedeutung. Auch deren Nutzung spielt eine Rolle. Ein prall bis auf den letzten Zentimeter gefüllter Kühlschrank hat eine schlechtere Kühlleistung als ein halbvolles Gerät.

Der Grund: Um vollen Kühlschrank ist die Zirkulation schlechter. Im Kühlschrank ist die Temperatur oben mit bis zu 8 °C am höchsten. Hier kommen zum Beispiel Saucen oder Marmeladen hin. Fleisch sollte wesentlich kühler aufbewahrt werden. Im unteren Bereich liegt die Temperatur bei nur noch um die 2 °C.

Die richtige Lagerung der Waren im Kühlschrank ist sehr wichtig für den Energieverbrauch.

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Fazit: In der Küche intelligent Strom sparen

Die Stromrechnung ist für viele Haushalte inzwischen ein echtes Ärgernis. Steigende Strompreise machen das Wohnen immer teurer. Trotzdem werden von Familien und Singles oft noch nicht alle Möglichkeiten zum Geld sparen und Strom einsparen konsequent ausgenutzt. Dabei bietet sich gerade in der Küche Potenzial, um an der Kostenschraube zu drehen. Energieeffiziente Geräte sind hier nur eine Option. Besonders beim Verhalten haben Haushalte immer noch Spielraum. Die Mikrowelle muss zum Beispiel nicht immer am Netz hängen. Und der Verzicht auf die Kaffeemaschine mit einer Heizplatte sorgt für zusätzliche Einsparungen. Am Ende ist eines wichtig: Haushalte müssen Strom wirklich sparen wollen.

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