Die Lage
Das Verhältnis zwischen Rentnern und Beitragszahlern zur Rentenversicherung verschiebt sich immer weiter zu Ungunsten der Rentenkassen: Lag der Anteil der über 60-Jährigen in Deutschland zu Beginn der 1950er Jahre noch bei 15,1%, so hat sich der Prozentsatz bis 2001 auf 24,1% erhöht. Nach Schätzungen des Statistischen Bundesamtes wird etwa jeder dritte Deutsche im Jahr 2050 älter als 60 Jahre sein. Doch nicht nur die Anzahl der Alten, auch die steigende Lebensdauer belastet die Renten: 1950 erreichte nur 1% der bundesdeutschen Bevölkerung ein Lebensalter von über 80 Jahren, 2050 soll es bereits jeder siebte Deutsche sein. Die durchschnittliche Rentenbezugsdauer hat sich von knapp zehn Jahren (1960) auf inzwischen über 16 Jahre verlängert. Das aktuelle Renteneintrittsalter in Deutschland liegt bei knapp über 60 Jahren (inkl. Frührentner; Wert ohne Frührentner bei 62,4 Jahren). 1960 gingen die Deutschen durchschnittlich mit 64,7 Jahren in Rente. Folge: Die gesetzliche Rentenversicherung musste im Jahr 2002 erstmals mehr als 200 Mrd. Euro an Renten auszahlen; 1995 lag der Betrag noch bei 163 Mrd. Euro. Durch die hohe Arbeitslosigkeit mussten die Rentenversicherungsträger zudem einen weiteren Rückgang der Beitragszahlungen hinnehmen. Die monatliche Standardrente lag 2003 in Westdeutschland bei 1176 Euro, im Osten bei 1034 Euro, wobei dieser Wert von mehr als der Hälfte aller Rentner erreicht bzw. übertroffen wurde.