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Warum Kinderlebensmittel ungesund sind – und wie man Kindern Gesundes nahebringt
Ob die Bärchenwurst, die mit bunten Comicfiguren verzierten Frühstücksflocken oder der Kinder-Fruchtquark – speziell für Kinder hergestellte Lebensmittel haben Konjunktur. Kein Wunder: Die Eltern werden in der Werbung mit vermeintlich besonders kindgerechten Inhaltsstoffen wie Vitaminen, Kalzium und Co geködert, die Kinder lassen sich von den bunten Verpackungen, den Spielzeug-Beigaben oder den niedlichen Figuren locken.
Kinder-Lebensmittel? Lieber nicht
Dummerweise aber halten die Kinderprodukte keineswegs, was sie versprechen – ganz im Gegenteil. Denn die Mehrzahl dieser Produkte enthalten besonders viel Zucker oder Fett und gehören eher zum Junkfood als in die Sparte gesunde Ernährung. Zudem ist auch der Vitaminzusatz eher bedenklich. Denn bei vielen Vitaminen kann ein Übermaß schaden. Ernährungsexperten empfehlen daher, Kindern lieber das zu geben, was auch die Erwachsenen essen – meist ist das gesünder.
Klar, ab und zu ist der Kinderriegel oder die Bärchenwurst kein Problem. Doch wenn Kinder-Lebensmittel regelmäßig auf dem Speiseplan stehen, dann hat das Folgen, wie schon vor mehr als zehn Jahren eine Studie der Stiftung Wartentest ergab: Ernährt sich ein Schulkind beispielsweise einen Tag lang nur solchen Kinderprodukten, dann nimmt es die fünffache Zuckermenge und fast das Doppelte an Fett auf, als wenn es das gleiche über normale Lebensmittel oder sogar selbst Zubereitetes würde.
Tipps zur gesunden Kinder-Ernährung
Verlockende Verpackung
Viele Eltern entgegen dem, dass sie es kaum schaffen, ihren Kindern die so verlockenden Produkte auszureden. Denn die perfekte PR-Maschine und das raffiniert kindgerechte Produktdesign sorgen dafür, dass diese Leckereien für den Nachwuchs geradezu unwiderstehlich sind. Kein Wunder also, dass die Kinder in Deutschland heute zwar mehr als das Doppelte der empfohlene Menge an Süßigkeiten oder Limonaden konsumieren, aber nur halb so viel Obst und Gemüse essen, wie für sie gesund wäre.
"Die Süßigkeitenindustrie hat sehr viel Erfahrung damit, wie sich mit Marketingeffekten der Produktabsatz bei Kindern steigern lässt", sagt Bernd Weber von der Universität Bonn. "Vergleichsweise gibt es aber nur wenige Erkenntnisse darüber, wie sich solche Marketingeffekte für gesunde Lebensmittel nutzen lassen." Das wollten die Forscher ändern und haben mit knapp 180 Dortmunder Grundschulkindern ein Experiment durchgeführt.