Zunächst einmal etwas Grundsätzliches über die Käfer: Rund 300 000 der bisher beschriebenen rund 1,2 Millionen Tierarten sind Käfer. Im Vergleich dazu wirkt die Zahl der Säugetiere fast vernachlässigbar: Hier sind es nur etwa 5000 Arten. Die Käfer gelten somit im Allgemeinen als größte und somit als erfolgreichste aller Tiergruppen.
So vielseitig die verschiedenen Käferarten auch sein mögen, hinsichtlich der Körpergröße sind sie meist nicht die »allergrößten«. Die meisten Käfer bringen es gerade mal auf eine Größe zwischen zwei Millimetern und einem Zentimeter. Einige Ausnahmen gibt es dennoch. Vor allem einige tropische Käferarten übertreffen hinsichtlich ihrer Größe so manchen Vogel oder manches Säugetier.
Als »Riese unter den Insekten« gilt der so genannte Herkuleskäfer (Dynastes hercules) als der größte bisher bekannte Käfer. Das Herkuleskäfer-Männchen bringt es auf eine Gesamtlänge von bis zu 17,5 Zentimetern! Davon nehmen die zwei mächtigen Fangscheren fast die Hälfte der gesamten Körperlänge ein. Sein Gewicht beträgt bei dieser Körperlänge etwa 100 Gramm. Damit ist er nicht nur der größte Käfer der Welt, sondern auch eines der größten Insekten weltweit.
Der Herkuleskäfer gehört zur Familie der Blatthornkäfer (Scarabaeidae). Er lebt in den tropischen Regenwäldern der lateinamerikanischen Länder (z. B. in Peru oder Kolumbien). Er ernährt sich von Früchten und Blättern, aber auch von anderen pflanzlichen Stoffen.
Über die Bedeutung der mächtigen Fangscheren gibt es bisher keine eindeutigen Untersuchungen. Man vermutet, dass sie entweder als Werkzeug bei der Zerkleinerung der Nahrung dienen oder dass sie - ähnlich dem Hirschgeweih - bei Rivalenkämpfen eingesetzt werden.