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Wer überlebt bei Game of Thrones?
Am 14. April ist die achte und letzte Staffel von "Game of Thrones" (GoT) gestartet. Die erfolgreiche Fernsehserie ist inzwischen bekannt dafür, dass ihre Charaktere keine sonderlich hohen Überlebenschancen haben und oftmals recht schnell das Zeitliche segnen. Mit dem bevorstehenden Finale ist eine Frage für Fans daher besonders spannend: Wer überlebt bis zum Schluss und wird den begehrten Eisenthron besteigen?
Der Antwort auf diese Frage haben sich Informatik-Studierende der Technischen Universität München nun mithilfe der künstlichen Intelligenz (KI) genähert. Sie entwickelten einen Algorithmus, der die Überlebenschancen der einzelnen Game of Thrones-Charaktere vorhersagt. Als Grundlage diente dabei die sogenannte Langlebigkeitsanalyse. Diese Methode wird in ähnlicher Form auch im Bereich der Medizin eingesetzt, um zum Beispiel die Auswirkungen von Behandlungen und Komplikationen bei Krebspatienten zu prognostizieren.
Die besten Überlebenschancen
Das Prinzip ist bewährt: Bereits vor der Ausstrahlung der sechsten Staffel hatte ein von Studierenden des gleichen Unikurses konzipierter Algorithmus die Wiederauferstehung von Jon Snow richtig vorhergesagt. Wie lauten nun die Prognosen zum Staffelfinale? Das Computerprogramm kommt zu dem Ergebnis, dass Daenerys Targaryen mit 99 Prozent die größte Chance hat, die GoT-Welt zu überleben. Die rechte Hand des Königs, Tyrion Lannister, hat mit 97 Prozent ebenfalls eine vielversprechende Überlebensrate.
Die vollständige Liste der Charaktere und ihre Überlebenschancen können Interessierte online unter https://got.show einsehen. Dort erfahren sie auch, welche Faktoren die Überlebenswahrscheinlichkeit beeinflussen. Zum Beispiel scheint die Tatsache, dass Sansa Stark in Winterfell im House of Stark geboren wurde und nur einmal verheiratet war, ihre Chancen in der kommenden Saison zu erhöhen. Ihre vorhergesagte Todeswahrscheinlichkeit beträgt nur 73 Prozent.
Vergleich zwischen Serie und Büchern
Fans, die an den Unterschieden zwischen der TV-Serie und der Geschichte aus den Büchern interessiert sind, kommen ebenfalls auf ihre Kosten: Sie finden auf der Webseite einen direkten Vergleich der Angaben zu den Charakteren, darunter Alter, Status (Dead vs. Alive) und Voraussagen zur Überlebenswahrscheinlichkeit.
Die Arbeit an der Game of Thrones-Anwendung ist Teil eines JavaScript-Seminars, bei dem die Teilnehmer lernen, wie sie intelligente Computersysteme entwerfen, entwickeln und einsetzen. "Während die Aufgabe, Überlebenschancen für Game of Thrones-Charaktere vorauszusagen, auf Daten aus der Welt der Fantasie beruht, werden in der Realität dieselben Techniken der künstlichen Intelligenz verwendet und haben einen starken Einfluss auf unseren Alltag", erklärt der leitende Mentor des Kurses, Guy Yachdav.
Auch im Alltag relevant
Lernfähige Algorithmen stecken in der realen Welt zum Beispiel in unseren Smartphones und werten unser Surfverhalten aus. Außerdem helfen diese Programme schon heute bei medizinischen Diagnosen und Finanzentscheidungen, erkennen Fake News oder fahnden nach Schäden in Atomkraftwerken. Sogar im Bereich der Justiz und bei der Planung chemischer Prozesse gewinnen künstliche Intelligenzen zunehmend an Einfluss.
Hier geht es direkt zur Games of Thrones-Anwendung: https://got.show/