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Wespen: Volk für einen Sommer

Monika Wittmann

Arbeiterinnen und Königinnen
Wespen leben nur einen Sommer und doch gibt es alle Jahre wieder welche. Des Rätsels Lösung: Während Arbeiterinnen-Wespen jedes Jahr im Spätherbst sterben, verlassen einige Königinnen ihren Bau und suchen einen Schlupfwinkel zum Überwintern. Im Frühjahr bauen sie neue Waben und legen Eier ab. So entsteht der nächste Staat für einen Sommer.

Ungebetene Gäste
Ihre Nachkommen ziehen Wespen mit eiweißreicher Kost wie Fliegen oder Mücken auf; sie selbst fressen Süßes. Deshalb „fliegen“ sie so auf menschliche Nahrung: Salami oder Hähnchenschenkel für die Brut, Marmelade oder Pflaumenkuchen ziehen sie magisch an. Kaum ein Picknick im Freien findet ohne diese ungebetenen Gäste statt.

Hausmittel gegen die Plagegeister
Wer sich die Plagegeister vom Leib halten will, sollte ihre Naschlust ausnutzen: Eine Flasche mit einem Rest Saft oder Limonade etwas abseits gestellt, ist meist eine wirksame Falle. Oder versuchen Sie ein altes Hausmittel: Legen Sie mit Nelken gespickte Zitronenviertel auf den Tisch. Dieser Duft soll die schwarz-gelb gestreiften Hautflügler 3 Meter fern halten. Mit süß betörendem Parfum sollten Sie dagegen im Sommer zurückhaltend sein.

Erste Hilfe
Wenn Ihnen eine Wespe im Nacken sitzt, bleiben Sie möglichst ruhig. Auch die Wespe hat Angst. Je panischer der Mensch reagiert, desto größer ist die Gefahr, dass die Wespe zusticht. Ist es doch passiert, kühlen Sie den Stich sofort. Eine aufgeschnittene Zwiebel oder feuchtes Kochsalz helfen, das Gift aus der Wunde zu ziehen. Umschläge mit essigsaurer Tonerde wirken abschwellend. Anders als bei einem Bienenstich bleibt der Wespenstachel übrigens nicht in der Wunde stecken.

Besonders gefährlich sind Wespenstiche im Mund oder Rachen. Lassen Sie deshalb keine offenen Getränke im Freien stehen. Bei einem Stich in Lippen, Zunge oder Hals rufen Sie sofort den Notarzt! Sekunden können entscheidend sein, um ein Zuschwellen der Luftröhre zu verhindern. In der Zwischenzeit lutschen Sie Eiswürfel.

Rund 3 Millionen Deutsche sind gegen Bienen- oder Wespengift allergisch. Sie reagieren auf Stiche mit Atemnot, Herz-Kreislauf-Beschwerden oder Angstzuständen. Gehören Sie zu dieser Personengruppe, sollten Sie stets ein Notfall-Set (z. B. ein Adrenalinspray und eine abschwellende Creme) bei sich tragen. Sie können sich auch bei einem Facharzt für Allergien nach einer Desensibilisierung erkundigen. Diese Maßnahme wirkt bei Bienen- oder Wespenallergikern besonders gut. Im Schnitt ist die Behandlung bei 95-98% aller Patienten erfolgreich.

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