Wissensbibliothek
Warum ist das Perlboot ein lebendes Fossil?
Weil das Gemeine Perlboot (Nautilus pompilius), das im tropischen Indopazifik zu Hause ist, ein Überlebender aus der Blütezeit der Kopffüßer ist, dem Erdmittelalter. Als einzige gegenwärtig noch lebende (rezente) Gattung besitzen die fünf Nautilus-Arten ein spiralförmiges, gekammertes Gehäuse. Es kann bei einem weiblichen Tier einen Durchmesser von bis zu 30 Zentimetern erreichen (die Männchen werden dagegen nur etwa einen Zentimeter groß) und ist innen mit Perlmutt ausgekleidet. In der zuletzt gebildeten und größten Kammer »wohnt« das Perlboot. Die Trennwände der einzelnen Kammern werden von einem Ausläufer des Tieres – dem sog. Sipho – durchzogen, der bis in die Spitze reicht: Mit seiner Hilfe kann das Tier die Gasfüllung im Gehäuse und damit seinen Auftrieb regulieren.
Perlboote tragen um die Mundöffnung einen doppelten Kranz von bis zu 90 Tentakeln, die kurz und ohne Saugnäpfe sind. Als nächtliche Bodenjäger ernähren sich die in 60 bis 600 Metern Tiefe lebenden Perlboote von Krebstieren und Aas. Ein Tintenbeutel fehlt ihnen, und statt der Linsenaugen haben sie nur einen primitiven Augentyp entwickelt, der nach dem Prinzip einer Lochkamera funktioniert.

Neue Wege ohne Widerstand
Die Supraleiterforschung macht ihre größten Fortschritte abseits der großen Ankündigungen. So ist es erstmals gelungen, eine supraleitende Diode mit umkehrbarem Vorzeichen zu entwickeln, und exotische Supraleiter lassen sich nun Atom für Atom zusammensetzen. von DIRK EIDEMÜLLER Supraleiter gehören zu den faszinierendsten...

Schädlicher Putzmittelwahn
Weniger ist bei Reinigungsmitteln oft mehr – für die Umwelt und die Gesundheit. Denn die Produkte sind potenziell schädlich. Auch wie sie sich auf lange Zeit auswirken, ist wenig bekannt. von SUSANNE DONNER Für jeden Fleck das perfekte Mittel, verspricht die Industrie und lässt die Drogerieregale überquellen: Kraftschaum gegen...