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Binden Sie ihr eigenes Buch!

Sie finden die Kunst des Buchbindens faszinierend? Faksimiles haben Sie immer schon interessiert? Und jetzt wüssten Sie gerne genauer, was sich hinter den Begriffen Punzierung, Goldschnitt und Elektroforming verbirgt? Dann nennen Sie uns schnell einen möglichst guten Grund, wieso gerade Sie die Buchbinderei Mayer in Esslingen besuchen sollten. Wir stellen Ihnen derweil Firmengeschichte und Wissenstag im Detail vor.

von Susanne Böllert, wissen.de

Firmengründung in Kriegsruinen

Als Richard Mayer vor 75 Jahren die Buchbinderei gründete, lag Deutschland in Schutt und Asche. Es war das Jahr 1946. Doch der schwäbische Buchbinder ließ sich nicht entmutigen und zog mit seiner ersten Werkstatt in eine Kriegsruine im Stuttgarter Westen. Nach einigen Umzügen innerhalb Stuttgarts zog die Buchbinderei Mayer im Jahr 1996 nach Esslingen am Neckar. Es sollte dann noch einmal zwölf Jahre dauern, bis das Unternehmen die angemieteten Räumlichkeiten verließ und im April 2008 eine eigene Halle in Zell im Landkreis Esslingen bezog.

Seit Richard Mayer die ersten Bücher unter äußerst widrigen Umständen binden konnte, hat sich in dem Unternehmen eine Menge getan. Inzwischen ist die Belegschaft auf 25 Mitarbeiter angewachsen. Doch sind auch die auf den Firmengründer folgenden Generationen der Philosopie des echten Handwerks treu geblieben. Selbst als in den 60er und 70er Jahren die zunehmende Technisierung Einzug hielt, entschied sich Manfred Mayer, weiterhin Produkte herzustellen, die sich maschinell nicht fertigen lassen.

Papst Benedikt profitiert von Mayers Faksimile-Künsten

Die Spezialisierung auf Nischenprodukte zeichnet die Buchbinderei Mayer noch immer aus: So ist zum Beispiel erst 2010 das Faksimile des Sakramentars von Kaiser Heinrich II. hier in Esslingen in sorgsamster Reproduktionsarbeit entstanden. Der erste Empfänger dieser faksimilierten Ausgabe der Prachthandschrift war niemand Geringeres als Papst Benedikt XVI, Auftraggeber der 333 Exemplar starken Ausgabe war der FAKSIMILE VERLAG der inmediaOne]GmbH. Das Sakramentar Heinrich II. zählt zu den wertvollsten mittelalterlichen Prachthandschriften und soll von Papst Gregor I. verfasst worden sein.

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