Die beliebtesten Vornamen 2005
Von wegen Namen wären Schall und Rauch. Eltern zerbrechen sich wochenlang die Köpfe, wie denn der Nachwuchs heißen soll. Klangvoll soll der Name sein, aber nicht zu gewöhnlich. International verständlich, aber nicht zu fremd. Dutzende von Namensbüchern bieten Hilfe, listen auf, erklären und beraten. Und doch zeichnen sich ein Großteil der Deutschen durch eine erstaunliche Einfallslosigkeit bei der Namensgebung aus.
Wie seit 1977 üblich hat die Gesellschaft für deutsche Sprache auch dieses Jahr wieder die Standesämter konsultiert und zusammengetragen, welche Namen in Deutschland am häufigsten vergeben wurden. Im folgenden haben wir die zehn beliebtesten Mädchen- und Jungennnamen von 2005 aufgelistet, die Platzierungen des Vorjahres sind in Klammern hinter jedem Namen verzeichnet:
2005 | Jungen | Mädchen |
1. | Alexander (2) | Marie (1) |
2. | Maximilian (1) | Sophie / Sofie (2) |
3. | Leon (4) | Maria (3) |
4. | Lukas / Lucas (5) | Anna, Anne (4) |
5. | Luca (6) | Leonie (5) |
6. | Paul (3) | Lena (8) |
7. | Jonas (8) | Emily (18) |
8. | Felix (7) | Lea(h) (6) |
9. | Tim (9) | Julia (11) |
10. | David (8) | Laura (7) |
So gab es bei Jungennamen nur leichte Verschiebungen in der Top-10, wirklich verändert hat sich nichts. Seit 1977 dominieren Maximilian und Alexander diese Liste, keiner dieser beiden Namen hat in den vergangenen 9 Jahren einen schlechteren Platz als den dritten belegt. Ähnliches gilt es von den Mädchennamen zu vermelden. Die Plätze 1 bis 4 sind seit mehreren Jahren unverändert und auch dahinter tut sich wenig. Allerdings sind Marie und Sophie insbesondere als Zweitnamen sehr beliebt, weshalb die Dominanz dieser Vornamen nicht ganz so ohrenfällig ist, wie es die Statistik nahelegt. 2004 kehrte mit Katharina eine altbekannte Rückkehrerin in die Mädchen-Top-10, die allerdings nach nur einem Jahr wieder zurückfiel und auch die letztjährige Zehnte: "Johanna", verschwand wieder aus der Liste der beliebtesten 10 Namen. Die beiden Aufrückerinnen sind einerseits mit Julia keine echte Neuerung, andererseits mit Emily eine echte Neieinsteigerin in der Top-10.
Aber vielleicht tut sich in Zukunft ja doch noch mal was. So tauchen bei Mädchen immer mehr Angelina, Charlottes und Hanna(h)s auf und für Jungs gewinnen die Namen Finn, Jakob, Moritz und Noah an Beliebtheit. Genaueres wird die Gesellschaft für deutsche Sprache im Februar 2007 vermelden.
Generell gilt, dass sich Namen, die mit L beginnen, weiterhin großer Beliebtheit erfreuen: Leon (Platz 3), Lukas (4) und Luca (5) bei den Jungs sowie Leonie (5), Lena (6), Lea(h) (8) und Laura (10) bei den Mädchen.
Seit 1977 ermittelt die Gesellschaft für deutsche Sprache in Zusammenarbeit mit Deutschlands Standesämtern die beliebtesten Vornamen des Vorjahres. Diese Hitlisten, die jeweils im Februar veröffentlicht werden, sind nicht nur beliebt bei trendbewussten Eltern, sondern auch bei Sprachforschern. Vornamen verraten nämlich allerlei über die Gesellschaft, in der wir leben. So lässt sich anhand der steigenden Beliebtheit von Maria, Anna und Barbara ablesen, wie schnell sich Protestanten, die es im 18. und 19. Jahrhundert ins katholische München verschlug, an die dort vorherrschenden katholischen Namensregeln anpassten. Auch im Hinblick auf die heimlichen Idole der Bevölkerung sprechen Vornamen Bände: Der ehedem so beliebte Boris befindet sich seit geraumer Zeit im freien Fall – ganz im Gegensatz zu Benedikt. Seitdem Joseph Kardinal Ratzinger nach seiner Wahl zum Papst den Namen Benedikt angenommen hat, kletterte der Name enorm in der Beliebtheit und belegt inzwischen den 37 Platz bei den Jungen.