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Digitalisierungsangst? Begründet oder nicht?

Nicht jeder steht der immer stärkeren Durchdringung unseres Alltags mit computerisierten Helferlein positiv gegenüber. Aber man muss auch unterscheiden können.

Die Virtual Reality ist nur eine der vielen Spielarten der digitalen Revolution.

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Unsere Welt ist zwiegespalten. Nein, nicht in politische Lager, sondern in Sachen Technik. Die eine Gruppe zeichnet sich dadurch aus, dass sie das, was die Digitalisierung bringt, mit offenen Armen unkritisch begrüßen. Ob nun Smartwatch oder selbständig-bestellender Kühlschrank, für die Mitglieder dieser Spezies ist alles positiv, was „smart“ und mit Computerprozessoren bestückt ist. Die andere Gruppe ist das genaue Gegenteil. Für diese Menschen hat die Computerisierung überwiegend Schattenseiten. Der Fingerabdruckscanner auf dem Smartphone schickt dieses intime Detail an irgendwelche Server, Facebook und Co. existieren nur zu dem Zweck, uns zu gläsernen Menschen zu machen. Und dass die Digitalisierung in spätestens 50 Jahren sowieso die meisten Jobs vernichtet haben wird, gehört bei dieser Klientel auch zur Überzeugung. Warum beide Gruppen gleichzeitig in Recht und Unrecht sind, erörtert der folgende Artikel.

Eine unbegründete Angst?

Natürlich stellt sich zunächst die Frage: Wie recht haben die Gegner der Digitalisierung? Denn immerhin gibt es ja einige ziemlich eindeutige Beweise, welche ihre Fürchte bestätigen.

Die Sache mit dem Fingerabdruck

Bei vielen aktuellen Smartphones gehört der Fingerabdruckscanner dazu. Die Idee dahinter: So lässt sich das Gerät effektiv gegen unbefugtes Benutzen sperren. Die Hersteller betonen, dass der Abdruck nach seiner Digitalisierung verschlüsselt und nur lokal auf dem Telefon gespeichert würde. Doch bereits 2015, als diese Technik aufkam, sagten Hacker ganz klar: Sicher ist auf dem Smartphone nichts. Auch die renommierte Computersicherheitsfirma Kaspersky  sieht die Sachlage ähnlich. Wobei allerdings unterstrichen werden muss, dass bislang noch kein Fall bekannt wurde, in dem Hacker via Smartphone-Angriff einen Fingerabdruck auslasen und damit kriminelle Machenschaften verübten.

In die Cloud, in die Unsicherheit

Cloud-Computing ist ein echtes Kind der Digitalisierung. Statt auf einem Gerät werden die Daten auf einem zentralen Server gespeichert, sodass man von überall her mit diversen Geräten darauf Zugriff hat. Sämtlichen Anbietern gemein ist, dass sie mehr oder weniger hohe Sicherheitsbarrieren auftürmen, um sicherzustellen, dass nur Berechtigte an die Daten gelangen. Soweit die Theorie.

In der Praxis kam es jedoch bereits mehrmals zum Super-GAU, bei dem unter anderem intimste Fotos zahlreicher Prominenter aus Cloud-Systemen gestohlen wurden – trotz der Tatsache, dass die Hersteller nach jedem Vorfall die Sicherheitsmaßnahmen verschärften.

Cloud-Computing ist ein echtes Kind der Digitalisierung.

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„Feind“ hört mit?

Ein nächstes großes Thema sind digitale Assistenten, wie sie von Apple, Google, Amazon und Co. angeboten werden. Grundlage der teils als physisches Gerät, teils als App vorhandenen Programme ist es, dass man durch Sprechen mit ihnen kommunizieren und sie Aktionen ausführen lassen kann. Amazons Echo beispielsweise, könnte auf den Befehl „Alexa, bestell mir Kekse“ genau das tun – und noch sehr viel mehr. Denn geht es nach den Software-Entwicklern (und auch den Digitalisierungsfans) hat das Tippen auf echten und virtuellen Tastaturen bald ein Ende, alles wird per Sprachbefehl gesteuert.

Und hier lauern ebenfalls Probleme: Anfang 2017 beispielsweise löste eine TV-Sendung bei unzähligen Echo-Geräten eine Kettenreaktion aus, sodass diese selbsttätig Puppenhäuser bestellten. Nicht wirklich tröstlich, dass der Frikadellen-Gigant Burger King den Google-Assistenten „nur“ humorig dazu brachte, seinem Benutzer zu erklären, um was es sich beim Whopper-Hamburger handelt.

Die Hersteller besserten zwar nach und gelobten, dass künftig nur Besitzer Befehle erteilen könnten. Fakt ist aber: Auch dafür müssen die Assistenten dauernd ein offenes Ohr haben. Und ein andauernd mit dem Internet verbundener Zuhörer, für dessen Sicherheit man auf Gedeih und Verderb großen Konzernen ausgeliefert ist, besorgt nicht nur Paranoiker.

Millionen von Jobs

Doch weg von diesen eher persönlichen Bedrohungsszenarien treibt die Digitalisierungsphobiker auch noch eine weitere Sorge um: Die Angst um ihren Job. Und hier ist vielleicht die tatsächlich größte Gefahr gegeben, denn ganz unzweifelhaft werden viele Berufe dadurch überflüssig gemacht. Vornehmlich in folgenden Branchen:

  • Transport (Taxi, LKW, Eisenbahnen…)
  • Finanzen/Versicherung (Controller, Analysten, Buchhalter)
  • Industrie (Gefahrgüter, Wartung, Reparatur, Verpackung, Versand)
  • Dienstleistungen (Callcenter, Bedienungen, Verkäufe, Makler)
  • Journalismus (Korrektur, Berichterstattung – tatsächlich gibt es bereits Roboterjournalismus)

Alles in allem, so schätzen Experten und Think-Tanks, sprechen wir von der Hälfte aller Berufe bis ~2040. Und schaut man sich an, mit welchen Riesenschritten die Entwicklung voranschreitet, scheinen diese Prognosen auch weit mehr als Hiobsbotschaften zu sein.

Der gläserne Bürger

Digitalisierungsphobiker haben unterschiedliche Beweggründe. Eines eint sie jedoch. Und zwar die Furcht, die Kontrolle über sich und seine persönlichsten Informationen an Datenströme abzugeben, die daraus Rückschlüsse für alles Mögliche errechnen können. Die Angst ist nicht unbegründet.

  • Die Bundespolizei testet derzeit an einem Berliner U-Bahnhof ein hochkomplexes System zur Gesichtserkennung und somit Bewegungsüberwachung von Personen. Obwohl zur Kriminalitätsbekämpfung gedacht, erfasst ein solches System natürlich zunächst mal jeden – und könnte so, in ausgedehnter Form, zum Erstellen von Bewegungsprofilen geeignet sein.
  • Von Facebook weiß man, dass durch jedes „Like“, jede Profilangabe, jede Ortsmarkierung, ja sogar die Dauer des Anschauens von vorgeschlagenen Videos ein immer genaueres Profil der Benutzer erstellt wird – selbst wenn diese gar keine persönlichen Angaben machen. Ziel der Übung ist die Präsentation von im höchsten Maß personifizierter Werbung.
  • Auf der elektronischen Gesundheitskarte werden künftig nicht nur allgemeine Personendaten gespeichert, sondern auch medizinische Informationen. Kommt dann noch die Möglichkeit der kontaktlosen Auslesung hinzu, könnten intimste Daten schon dadurch in unbefugte Hände gelangen, dass man die Karte bei sich trägt.
  • Durch die immer weitere Zunahme von Onlinekäufen in Verbindung mit elektronischen Bezahlsystemen können Banken schon heute ein extrem genaues Profil ihrer Kunden erstellen. Hinzu kommt, dass Behörden Kontoabfragen durchführen dürfen, ganz legal unter dem Deckmantel der Steuerhinterziehungsbekämpfung.

Auch der Einsatz biometrischer Daten wird von vielen Bürgern mit Sorge beobachtet.

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Und diese vier Punkte sind nur die Spitze des Eisberges. Tatsächlich hinterlassen wir täglich, etwa beim normalen Surfen im Internet, abertausende Spuren, die sich alle zu Profilen zusammenstellen lassen – und über uns selbst sowie Neigungen, Wünsche und Interessen Aufschluss geben.

Nur eine jobvernichtende Datenkrake?

Natürlich könnte man nach diesem ersten Kapitel durchaus der Ansicht sein, dass die Digitalisierungsphobiker Recht haben und die Befürworter sich ignorant verhalten. Dem ist allerdings nicht so – ganz und gar nicht.

Jobvernichtung – Joberschaffung

Jeder großmaßstäbliche Wandel sorgt dafür, dass Berufe verschwinden, weil sie schlichtweg nicht mehr benötigt werden. Porzellanhersteller brauchen heute keine Arkanisten mehr. Hundepeitscher heißen heute Dogsitter und kommen auch ohne Rute aus. Und dass es den minderjährigen Grubenjungen nicht mehr gibt, ist auch eher ein Segen. Fakt ist: Die Berufswelt wandelt sich immer und auch ohne Digitalisierung. Zudem sollte man nicht vergessen, dass dadurch auch eine Menge Jobs erst geschaffen wurden, etwa:

  • Instructional Designer. Das sind Personen, die Online-Schulungen erstellen und so den klassischen (Erwachsenen-)Bildungsbereich bedienen.
  • Online-Marketing-Spezialist. Webshops schießen wie Pilze aus dem Boden. Diese Berufsgruppe sorgt dafür, dass die Online-Läden auch von Kunden gefunden werden können.
  • IT-Sicherheitspersonal. Je weiter die Digitalisierung voranschreitet, desto größer werden auch die Einfallstore für Scharlatane. Diese Berufe schließen die Tore wieder. Übrigens eine Sisyphusarbeit.

Hinzu kommen Social-Media-Redakteure, IT-Rechtsexperten und viele weitere Felder. Natürlich sind diese Berufe anspruchsvoller als beispielsweise der Callcenter-Agent. Aber: Diese Steigerung der Anforderungen ist a) seit dem Entstehen der ersten Berufe zu beobachten und erstreckt sich b) auch auf weiterhin existierende Jobs. Könnte ein Automechaniker von 1970 den Job eines Auto-Mechatronikers von 2017 machen? Käme ein Bauer von 1917 mit der Technik und dem agrarwissenschaftlichen Know-How seines heutigen Kollegen zurecht? Wohl kaum. Unsere Welt wird komplexer – und deshalb steigen die Anforderung, nicht wegen der Digitalisierung an sich.

Medizin und Pflege

Wer der Digitalisierung gegenüber negativ eingestellt ist, verbindet ihren Nutzen für die Gesundheit häufig nur damit, dass er nun Symptome googeln kann – und dabei fast immer eine, den baldigen Tod bescheinigende Antwort bekommt. Tatsächlich gibt es bereits den Begriff der Cyberchondrie – ein hypochondrischer Auswuchs durch die Onlinesuche von Krankheitssymptomen. Doch schaut man in seriösere Bereiche, ist die Digitalisierung hier vor allem eines: Ein kaum aufzuwiegender Segen.

  • Apps und Sensoren des Smartphones erlauben es jedem, einen recht präzisen Überblick nicht nur über seine Vitaldaten zu bekommen, sondern auch Vorschläge, wie diese optimiert werden können.
  • Im Heimbereich erlauben digitalisierte Sensoren eine umfassende Barrierefreiheit für Pflegebedürftige. Bewegungsmelder schalten das Licht an, bevor man den Raum betritt. Herdwächter beseitigen Brandgefahren durch Vergessen, Zugangskontrollsysteme warnen akustisch und optisch und ermöglichen ein Interagieren mit Menschen vor der Haustür von der Couch aus. Und Vitaldatensensoren schlagen automatisch Alarm, sobald Schwellwerte über- oder unterschritten werden.
  • 3D-Druck im Verbund mit ebenfalls durch die Digitalisierung entstandenen Werkstofftechniken erlaubt das extrem schnelle und höchstpräzise (weil digital am Patienten gescannte) Anfertigen von Prothesen, sogar Gewebe und anderen „Ersatzteilen“.
  • Die Digitalisierung erlaubt es, erstmals in der Geschichte übrigens, nicht nur Blinde wieder sehend zu machen, sondern auch Hörgeschädigten ein „besser als neu“-Hören zu ermöglichen.

Und dies sind nur vier repräsentative Beispiele. Vom Pflegeroboter, der die notorisch überarbeitete Branche entlastet, über die stark verbesserte und beschleunigte digitale Diagnostik bis hin zu präziseren Operationen und verbessertem Lernen geht die Bandbreite. Und alles nur dank Digitalisierung.

Wir hinterlassen täglich, etwa beim normalen Surfen im Internet, abertausende Spuren, die sich alle zu Profilen zusammenstellen lassen.

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Stichwort Umwelt

Schon in den Anfangstagen des Automobils gab es so viele Elektrofahrzeuge, dass bis weit in unser Jahrhundert nicht klar war, welche Antriebsform das Rennen machen würde. Damit die Energiewende wirklich funktioniert, braucht es extrem schnell und zuverlässig messende Sensoren und reagierende Aktoren, die erzeugte Ströme in Bruchteilen von Sekunden dorthin leiten, wo sie benötigt werden. Betrachtet man das Umweltthema als globale Herausforderung, dann ist sofort klar, dass hier ohne die Digitalisierung ganz und  gar nichts funktionieren würde.

  • Die „Schummelsoftware“ des Dieselskandals war ein Negativbeispiel, das leider überdeckt, wie immens wichtig das Digitale für die Abgasreinigung von Verbrennungsmotoren ist. Denn von der Einspritzmenge bis hin zum korrekten Schaltvorgang sind heute dutzende Prozessoren in jedem normalen Auto nur damit befasst, Spritverbrauch und Schadstoffausstoß so gering wie möglich zu halten.
  • Die Digitalisierung hilft nicht nur den Entwicklern dabei, immer leistungsfähigere Akkus, Elektromotoren und Photovoltaikplatten zu kreieren, sondern unterstützt auch den einzelnen Verbraucher im Haushalt in Form von digitalen Stromzählern. Nicht nur, weil auf diese Weise Verbräuche sehr viel transparenter werden, sondern auch die Abrechnung an sich genauer und somit fairer wird.
  • Zudem stellt die Digitalisierung letztendlich sicher, dass die immer weiter dezentralisierte Erzeugung von Strom und Wärme nicht zu Schwankungen im Netz führt, sondern Erzeugung und Verbrauch auf einem nur per Prozessor steuerbaren Level bleiben.

Um es auf einen Punkt zu bringen: Ohne die Digitalisierung wäre die Energiewende so schlicht und ergreifend nicht durchführbar, weil es an allen Ecken und Enden an der benötigten Rechenkapazität mangeln würde.

Ohne die Digitalisierung wäre die Energiewende schlicht nicht denkbar.

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Wissen ist Macht

Letztendlich mach die Digitalisierung die Welt auch ein bisschen schlauer – zumindest wenn man sie dementsprechend zu nutzen weiß. Fangen wir mit einem Allerwelts-Wissen an, dem allabendlichen Wetterbericht. Auf der Benutzer-Ebene sorgt die digitale App dafür, dass man jederzeit über das Wetter an seinem Standort informiert ist. Nicht nur eine lapidare Information, sondern dank entsprechender Systeme wie Katwarn auch durchaus sicherheitsrelevant. Doch auch auf der anderen Wetter-Seite hilft die Digitalisierung: Denn sie macht Vorhersagen nicht nur um mehrere Potenzen genauer, sondern auch viel langfristiger möglich. Letztendlich sind sogar die heutigen genauen Kenntnisse um den Klimawandel nur digitaler Berechnung zu verdanken.

Doch es geht weiter: Dank der Digitalisierung erfahren wir heute Nachrichten nahezu in Echtzeit. Journalisten können auf Facebook Liveschaltungen vornehmen und so ohne Umwege direkt an den Zuschauer berichten. Und die Möglichkeit von Blogs entkoppelt Nachrichten von staatlicher Überwachung.

Und selbst wenn man sich durch Wissen.de klickt, um beispielsweise etwas über das Englischlernen für Kids herauszufinden, dann ist das nur dank Digitalisierung möglich – ohne sie müsste man auf analoge Zeitschriften, Lexika oder Laienmeinungen vertrauen (und lange danach suchen).

3. Segen oder Fluch – oder beides?

An diesem Punkt halten sich die Vor- und Nachteile der Digitalisierung die Waagschale – nicht etwa, weil für diesen Artikel herausstechende Merkmale herausgesucht wurden, sondern weil es tatsächlich so ist: Digitalisierung ist sowohl ein Fluch wie ein Segen, ganz ähnlich wie es seinerzeit bei der Industrialisierung war, bei der „Verstromung“ der Welt oder dem Durchbruch des Automobils. Die Digitalisierung ist wie jede andere Entwicklung, die tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandel nach sich zieht, eine Medaille der zwei Seiten. Und in den meisten Fällen obliegt es jedem Einzelnen, wie vor- oder nachteilhaft sie sich für ihn auswirkt.

Die uneingeschränkten Digitalisierungsbefürworter werden ebenso sehr mit „Gadgets“ auf die Nase fallen, wie die Phobiker sich durch die totale Verweigerung viele Vorteile verbauen. Der gesunde Mittelweg ist das Maß aller Dinge. Und in der Digitalisierung lässt er sich folgendermaßen finden:

  • Auf den sozialen Netzwerken so wenige persönliche Informationen wie möglich eingeben. Bei Facebook konsequent alle Privatsphäre-Einstellungen nutzen. Nicht jedes Produkt, jede Band, jeden Verein und jede Marke „liken“. Keine Onlinekäufe teilen und nach Möglichkeit auch keine Fotos hochladen.
  • Clouds nicht für sensible Daten nutzen.
  • Am Smartphone die GPS-Funktion dauerhaft ausschalten und nur einschalten, wenn man sie wirklich benötigt (etwa zum Navigieren). Vor dem Download von Apps gut durchlesen, welche Berechtigungen diese benötigen und auch die Möglichkeiten des Betriebssystems ausnutzen, diese zu verweigern.
  • Keine Sprachassistenten nutzen. Und am besten Fingerabdrucksensoren an Handy und Co. mit einer Lage Klebeband abdecken und auf klassische PIN-Codes oder Wischmuster zur Sicherung vertrauen. Vor allem: Keine extrem sensiblen Daten auf dauernd mit dem Internet verbundenen Geräten abspeichern.
  • Geld auf der Bank abheben und in bar bezahlen. Und beim Onlinekauf auf Nachnahme oder Rechnung setzen.
  • Online nur im privaten Modus des Browsers surfen oder beim Schließen automatisch sämtliche Seitenbesuche, Cookies etc. löschen.
  • Alle Ausweise, Karten usw., welche man Tag für Tag bei sich trägt, auf das Symbol für drahtloses Auslesen überprüfen (kein standardisiertes Symbol, aber praktisch immer stilisierte Wellen) und für diese Karten auslesesichere Hüllen kaufen und sie nur daraus hervor ziehen, wenn sie benötigt werden.

Die Digitalisierung macht die Welt auch ein bisschen schlauer – zumindest wenn man sie dementsprechend zu nutzen weiß.

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Doch zum richtigen Umgang mit der Digitalisierung gehört auch, sich dieser nicht mit stoischem Gleichmut zu verweigern. Man muss nicht jedes neue Gadget, jede App, jedes smarte Feature sein Eigen nennen, alleine schon, weil dies ganz erhebliche Summen verschlingen würde. Aber man sollte auch nicht das genaue Gegenteil tun. Denn wenn die Digitalisierung eines tut, dann sich in einem rasend schnellen Tempo zu wandeln. Man kann eine Handy-Generation oder zwei überspringen, man muss sich keine Smartwatch ums Handgelenk schnallen. Aber wer sich weiterhin im Leben damit begnügt, Fernseher, Radio und (Festnetz-) Telefon zu verwenden, wird vielleicht in einigen Jahren erstaunt feststellen, dass sein Fernseher kein Signal mehr bekommt (wie derzeit bei der Abschaltung des analogen Kabelfernsehens). Wenn sein Telefon kaputt geht, wird er bemerken, dass er die neuen Gerätegenerationen, selbst auf einfachstem Niveau, nur nach umfassendem Studium der Gebrauchsanleitung benutzen kann – und längst nicht instinktiv.

Die Digitalisierung läuft weiter. Egal ob einzelne mitmachen oder nicht. Deshalb ist es die beste Vorgehensweise, wenn man eher zu den ablehnenden Menschen gehört, ihr mit einigem „Sicherheitsabstand“ zu folgen. Nur um halbwegs am Puls der Zeit zu sein und sein Wissen aktuell zu halten.

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